Regensburg
23.12.2018 - 17:54 Uhr

Sea-Eye-Schiff wieder im Rettungseinsatz

Kurz vor Weihnachten gibt Italiens Regierung in ihrem harten Migrationskurs nicht nach. Ein privates Rettungsschiff muss Spanien ansteuern. Unterdessen ist ein Sea-Eye-Schiff wieder auf Rettungsmission - mit einer besonderen Flagge.

Ein Schiff von Sea-Eye kreuzt vor der libyschen Küste. Bild: 	 Friedhold Ulonska
Ein Schiff von Sea-Eye kreuzt vor der libyschen Küste.

(paa/dpa) Die Regensburger Seenotretter Sea-Eye haben erneut ein Schiff vor die libysche Küste entsandt. Das Forschungs-Schiff "Professor Albrecht Penck" sei am Freitagabend nach einer letzten Überprüfung durch die spanischen Behörden aus dem Hafen von Algeciras ausgelaufen, teilte die Hilfsorganisation mit. Demnach ist die "Professor Albrecht Penck" das "erste Schiff einer zivilen Hilfsorganisation mit der Bundesflagge".

Sea-Eye verweist darauf, dass das Auslaufen ohne Unterstützung der deutschen Behörden nicht möglich gewesen wäre. Die spanischen Behörden hätten das Schiff einer intensiven technischen und formellen Überprüfung unterzogen, ehe sie die Auslaufgenehmigung erteilt hätten. "Als Betreiberin unseres neuen Schiffes bekamen wir bereits in Spanien einen Vorgeschmack von dem, was uns erwartet, wenn wir unseren Flaggenstaat brauchen. Ohne die Hilfe unseres Flaggenstaates wäre es nicht mehr gelungen vor dem Wochenende auszulaufen und wir hätten vielleicht schon die erste Mission ins neue Jahr verschieben müssen", sagte Gorden Isler, Sea-Eye-Sprecher.

An Bord der "Professor" sind 18 Crewmitglieder aus sechs Nationen. Die Besatzung besteht aus sieben Seeleuten, angeführt vom Hamburger Kapitän Klaus Merkle. Dazu kommen ehrenamtliche Menschenrechtsbeobachter, Ärzte und Rettungssanitäter. Christoph Hempel, der Eigner der Aquarius, habe geholfen die Crew zu mobilisieren. Die "Professor" soll sich den NGO-Schiffen "Sea-Watch 3" und "Open Arms" anschließen, um vor den Küsten Libyens zu beobachten, zu dokumentieren und selbstverständlich zu helfen, wenn Hilfe benötigt wird.

Unterdessen erklärte sich Spanien zur Aufnahme der mehr als 300 aus dem Mittelmeer durch private Seenotretter geretteten Migranten bereit. Vorausgegangen war eine erneute Weigerung Italiens und Maltas, die von der privaten spanischen Hilfsorganisation Proactiva Open Arms geretteten Menschen an Land zu lassen. Die waren laut Open Arms auf drei verschiedenen Booten unweit der libyschen Küste unterwegs. Westlich der griechischen Halbinsel Peloponnes rettete die Küstenwache 60 Migranten. Das Boot sei vor der Küste auf Grund gelaufen. Beamte vermuteten, dass sie von der türkischen Küste oder aus Ägypten in Richtung Italien aufgebrochen waren.

Floß29.11.2018
 
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