Ein kostspieliges Jahr 2021 steht für die Pfarrei Schmidmühlen an. Neben der Innenrenovierung der Kirche St. Bartholomäus in Winbuch über 546.200 Euro kommt nun der Kindergartenanbau mit 1,8 Millionen Euro hinzu. Die Arbeiten haben bereits begonnen und die Ausschreibungen laufen. Die Spezialtiefbau-Verdrängungsbetonsäulen wurden eingebracht und noch im Dezember wurde die Sohle fertig gestellt. Ab 18. Januar beginnen die Innenarbeiten im Altbau des Kindergartens. Entstehen soll mit dem Anbau ein Speiseraum, Mehrzweckraum, Integrationsraum, Büro für die Leiterin und ein Abstellraum. Neugebaut werden auch die Heizung und die Toilettenanlage.
Rückblick der Einrichtung
1905 eröffnete der erste Kindergarten in Schmidmühlen. Er wurde von drei Mallersdorfer Schwestern geleitet. Die Trägerschaft hatte der Elisabethenverein. Während der Kriegszeit wurde der Kindergarten von der Nationalsozialistische Volkswohlfahrt geführt. Erst 1945 konnte er wieder von den Schwestern übernommen werden. In dieser Zeit stand nur ein Gruppenraum im Kloster und ein Spielplatz beim Oberen Schloss zur Verfügung. Wegen der steigenden Kinderzahl war ein größerer Kindergarten unbedingt erforderlich. Die Eheleute Utz vermachten ihr Grundstück mit Nebengebäuden der Kirche. Somit war es 1956 möglich, mit dem Bau eines größeren Kindergartens zu beginnen. Im Juli 1957 konnte der Neubau bezogen werden. Nachdem der Neubau auf einem Grundstück der Kirchengemeinde errichtet wurde, ging die Trägerschaft an die Kirchenstiftung über. Ab 1991 reichten die vorhandenen Kindergartenplätze erneut nicht mehr aus. Man stand vor der Entscheidung den bisherigen Kindergarten zu erweitern oder einen größeren Kindergarten zu bauen. Da der Kostenvoranschlag für die Sanierung und Erweiterung enorm hoch war, entschloss man sich für einen Neubau. Im November 1993 konnte der neue Kindergarten St. Georg eingeweiht werden. Im Laufe der Zeit ergab sich dann ein Umbruch. Die Zahl der Kinder vom dritten bis zum sechsten Lebensjahr ging zurück und der Wunsch für eine Betreuung unter Dreijährigen nahm zu. So wurde 2012 die Einrichtung umgebaut. Es entstand eine Kindertageseinrichtung mit zwei Kindergartengruppen und einer integrierten Krippengruppe.
Da 2015 der Bedarf an Kindergartenplätzen wieder zunahm, wurde der Turnraum in ein Gruppenzimmer umfunktioniert und eine neue Kindergartengruppe, die Mondgruppe, gegründet. Durch die weiterhin benötigten Kindergartenplätze kristallisierte sich heraus, dass die Einrichtung mittlerweile zu klein ist und es an Funktionsräumen fehlt. Deswegen wurde 2019 beschlossen, dass die Kindertageseinrichtung durch einen Anbau erweitert wird. Die Mittagesseneinnahme findet seit November 2008 im Gruppenzimmer statt. Da kein Turnraum mehr zur Verfügung steht, gehen die Kinder seit September 2015 in die Schule zum Turnen: Dies ist aber sehr wetterabhängig und aufwendig.
Spenden erbeten
Die Gesamtkosten des Anbaus belaufen sich auf 1.721.000 Euro, davon trägt Zweidrittel die Kommune und Eindrittel die Kirche. Der Markt Schmidmühlen bekommt von 823.000 Euro zuweisungsfähigen Kosten 88,45 Prozent Zuwendung (728.000 Euro). Da es sich bei Kleinkinderbetreuung um eine kommunale Pflichtaufgabe handelt, entlastet die Pfarrei die Kommune um den Betrag von 600.000 Euro. In den kommenden drei Jahren kommen auf die Pfarrei Kosten in Höhe von über 700.000 Euro zu. Dem stehen jährliche Einnahmen von 130.000 Euro gegenüber. Fixkosten für Personal, Strom, Heizung entstehen in Höhe von 60.000 Euro. So stehen der Pfarrei Schmidmühlen für Baumaßnahmen pro Jahr etwa 70.000 Euro zur Verfügung. Die Pfarrei bittet um Spenden für die Baumaßnahmen an die Raiffeisenbank Unteres Vilstal Schmidmühlen, IBAN DE 30 760696110000016802. Spendenquittungen werden ausgestellt.

















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