Schmidmühlen
18.11.2024 - 09:01 Uhr

Rekruten des Logistikbataillons 472 legen in Patengemeinde Schmidmühlen Gelöbnis ab

Rekruten des Logistikbataillons 472 legen in der Patengemeinde Schmidmühlen ihr feierliches Gelöbnis ab. In den Ansprachen geht es um Begriffe wie Zivilcourage, soldatische Tugenden, Kameradschaft und Verteidigung von Recht und Freiheit.

Leichter Nieselregen begleitete das letzte Gelöbnis dieses Jahres von Rekruten aus dem Logistikbataillons 472 im Schlossgarten in Schmidmühlen. Fackelschein und die musikalische Begleitung durch das Heeresmusikkorps aus Veitshöchheim bildeten den äußeren Rahmen, als die etwa 25 Soldaten ihr Gelöbnis ablegten. Ansprachen hielten der Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Martin Hillebrand, sowie Bürgermeister Peter Braun und der stellvertretende Landrat Stefan Braun.

Einleitend stellte Hillebrand fest, dass Aggression und Unterdrückung in vielen Regionen der Welt auf der Tagesordnung stünden, dass es sich vielleicht nicht mehr vermeiden lasse, dass die internationale Staatengemeinschaft auch mit militärischen Mitteln für die Menschenrechte eintreten müsse. Die Gelöbnisworte "der Bundesrepublik treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen" seien seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine mehr denn je ein deutliches Bekenntnis zur freiheitlich demokratischen Grundordnung geworden.

Bürgermeister Peter Braun erinnerte, dass Helmut Schmidt in den 70er-Jahren vom Gehorsam gegenüber dem Völkerrecht gesprochen habe, mit dem sich Deutschland verpflichtet habe, sich nur mit einem Mandat des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen an militärischen Einsätzen zu beteiligen.

Wie er sagte, habe er großen Respekt für die Entscheidung der jungen Leute in Uniform, die Freiheit und Demokratie sowie Wertvorstellungen auch mit Waffengewalt zu verteidigen. Sie mögen in Ausübung ihres schwierigen Berufes keinen Schaden nehmen, sagte er.

Wie Kommandeur Martin Hillebrand betonte, werde mit dem Ablegen des Gelöbnisses die formelle Aufnahme in die Gemeinschaft aller Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr vollzogen. "Die Rekruten stellen sich in den Dienst der Gemeinschaft unseres Landes und versprechen, für diese Gemeinschaft im Notfall ihr eigenes Leben einzusetzen. Dieser Tatsache sollen sich alle hier Angetretenen bewusst sein“, sagte der Kommandeur. Das Gelöbnis mache deutlich, dass der Dienst am Vaterland unverrückbar in das politische System der Bundesrepublik eingebunden sei. Dass die Soldaten des Logistikbataillons auf eine enge Verbundenheit mit der Region und ihren Partnergemeinden über viele Jahre hinweg zurückblicken könnten, solle allen eine wertvolle Stütze sein.

Laut Hillebrand fällt dieses Gelöbnis in eine Zeit großer Veränderungen und Unsicherheiten für das Land und die Bundeswehr. Es herrsche Krieg in Europa, der von russischer Seite mit erschreckender Brutalität und unter weitgehender Missachtung des Kriegsvölkerrechts gegen die ukrainische Bevölkerung geführt werde. Dieser Krieg bedrohe auch Deutschland ganz direkt. Die Bundeswehr leiste einen nicht zu unterschätzenden Beitrag, um dieser Aggression entschlossen entgegenzutreten.

Stellvertretende Landrat Stefan Braun nannte es eine gute Entscheidung, dieses feierliche Gelöbnis nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit abzuhalten. Denn das Gelöbnis in der Öffentlichkeit sei ein starkes Zeichen der Verbundenheit und Verantwortung für das Land und seine Wert“.

Schütze Johannes Nikolai erinnerte an die ersten „Gehversuche“ in der Schweppermannkaserne, die die Rekruten zu wirklichen Staatsbürgern in Uniform gemacht hätten. Die Grundausbildung sei eine sehr prägende Zeit mit vielen Höhen und Tiefen gewesen, "denn nach einigen Nächten im Biwak und einem darauffolgenden Marsch wird selbst dem stärksten Rekruten klar, dass ohne Kameradschaft nichts geht".

 
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