Schmidmühlen
19.02.2024 - 10:47 Uhr

"Wood & Whisky" geben Premierenkonzert im alten Bahnhof von Schmidmühlen

Der Schauplatz für die Premiere hätte nicht besser gewählt werden können: Der urige alte Bahnhof in Schmidmühlen bietet einer neuen Band die passende Bühne für ihr Erstlingskonzert.

Premierenauftritt von "Wood & Whisky" im alten Bahnhof von Schmidmühlen (von links): Martin Höllriegl, Claudia Lihring und Heiner Winkeler. Und die namensstiftende Holzkiste ist immer dabei. Bild: pop
Premierenauftritt von "Wood & Whisky" im alten Bahnhof von Schmidmühlen (von links): Martin Höllriegl, Claudia Lihring und Heiner Winkeler. Und die namensstiftende Holzkiste ist immer dabei.

"Wood & Whisky" hatte seinen ersten Auftritt in Schmidmühlen. Die Gruppe sind Claudia Lihring, Heiner Winkeler und Martin Höllriegl – zwei Gitarren, drei Stimmen. In den Zeiten der Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie starteten die beiden Musiker Heiner Winkeler und Martin Höllriegl ihr Projekt nur für sich selbst – nicht ahnend, dass daraus einmal eine konzertreife Formation werden würde. Die beiden kennen sich seit zwei Jahrzehnten aus mehreren Formationen und spielen bis heute in den Bands „The Bul´s Brothers“ (Funk/Soul) und „The Rooster Crows“ (Folk, Country, Blue Grass) zusammen.

Winkeler und Höllriegl begannen mit ihren meist bis tief in die Nacht reichenden Proben in einer Klavierbauerwerkstatt. Als Ablage für Notizen, Utensil für die Gitarren und zum Abstellen des unabdingbar gewordenen schottischen Destillats diente eine 100-jährige hölzerne Umzugskiste. Dieses Bild lag auch der Namensgebung für die Band zugrunde. Über ein Jahr später ergab eine glückliche Fügung, dass Claudia Lihring, die seit zwölf Jahren nicht mehr auf der Bühne gestanden hatte, zu dem Duo stieß, unter dem Vorbehalt, dass sie nicht mehr live auftreten wollte.

So tat sich ein Trio mit ungewöhnlichem Ansatz zusammen: Das ganze Musikprogramm besteht mehr oder weniger aus einer Ansammlung der Lieblingsstücke, die die drei Musiker schon immer einmal spielen wollten. Die Setlist ist unkonventionell, weil sie nie für Zuhörer gedacht war. Darunter Favoriten aus dem riesigen Americana-Katalog wie Folk, Singer/Songwriter-Titel, Blues und Country. Das Trio hat Klassiker von John Prine, Bob Dylan, John Denver, Etta James, Mississippi John Hurt, Sam Cooke, Simon & Garfunkel, viele davon völlig neu arrangiert. Aber auch Perlen aus der modernen Folk-Szene wie Norah Jones, Mandolin Orange (Watchhouse), Jason Isbell, Sarah Jarosz, Parker Millsap, The Milk Carton Kids, The Wood Brothers oder Jeffrey Foucault drauf, die sie mit ihrem reduzierten akustischen Sound umformten. Zu guter Letzt finden sich im Programm auch nahezu unbekannte Songs und Interpreten, die selten irgendeinen Zuhörer erreichen etwa vom „dritten genialen Geschichtenerzähler“ Blaze Foley oder „Your Water“ von Sarah Jarosz im Duo mit Parker Millsap.

Unkompliziert sollte die Liedauswahl sein, weshalb sie von Anfang an auf eine Verstärkung verzichteten. "Kein Mikrofon vor dem Gesicht, keine Gitarre am Kabel, kein Einzählen, sondern anfangen, wie es beliebt", so lautete die Devise. Das ist auch genauso geblieben – bis auf ein einziges handwerklich gebautes Mikrofon auf der immer noch selben Holzkiste, das den kompletten akustischen Klang der Stimmen und Gitarren ins Publikum trägt.

 
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