Das berühmte "Wirtshaus im Spessart" wollte die Freilichtbühne am Buchberg eigentlich schon 2020 nach Schnaittenbach holen. Doch dann kam Corona und bremste die Pläne aus. Jetzt tatsächlich auch endgültig, wie Kerstin Donhauser aus dem Vorstand der Freilichtbühne mitteilt: Dieses große Stück lässt sich momentan einfach nicht auf den Buchberg bringen. Deshalb gibt es jetzt auch keinen Grund mehr, 2019 bereits gekaufte Eintrittskarten noch länger zu behalten: Alle Käufer bekommen ihr Geld zurück.
Zweimal wurden die Aufführungen von "Das Wirtshaus im Spessart" verschoben, immer in der Hoffnung, das Theater unter freiem Himmel könnte doch in absehbarer Zeit wieder wie geplant stattfinden. Die jüngsten Corona-Lockerungen geben dazu zwar gerade Hoffnung, aber der Schnaittenbacher Theaterverein hat jetzt trotzdem entschieden, dieses ehrgeizige Projekt aufzugeben. Thomas Reiß, der Vorsitzende der Freilichtbühne, formuliert es so: "Schweren Herzens haben wir uns entschlossen, ,Das Wirtshaus im Spessart' auch dieses Jahr nicht zu spielen und nachdem wir bereits zweimal verschoben haben, in Gänze abzusagen."
Ein großes Stück mit sehr vielen Beteiligten, die eingentlich schon längst hätten proben müssen – all das ist jetzt derzeit nicht zu schaffen. Und 2020 eine Zusage für eine Rolle in einem Theaterstück zu geben, kann laut Reiß "auch nicht heißen, dass man dauerhaft die persönliche Lebensplanung hinter dem gemeinsamen Hobby anstellt". In der langen Pandemie-Zwangspause hat sich auch im Ensemble einiges getan, weshalb manche, vor allem tragende Rollen aktuell nicht besetzt werden könnten, weil die ursprünglich vorgesehenen Akteure inzwischen anderweitig gebunden sind, wie Kerstin Donhauser erklärt. Und die Pandemie ist laut Reiß auch noch ein Thema. "Nicht jeder fühlt sich wohl dabei", jetzt wieder auf der Theaterbühne auf Tuchfühlung zu gehen. Und schließlich sind da noch die sich ständig ändernden Vorschriften, wieviele Zuschauer dabei sein dürfen. Bei ausverkauften Vorstellungen wie auf dem Buchberg sei das ein Problem.
Nach der endgültigen Absage gibt es jetzt also auch für eingefleischte Fans keinen Grund mehr, bereits gekaufte Tickets noch länger zu behalten. Das Geld wird nun allen, die Karten gekauft und diese noch nicht zurückgegeben haben, erstattet, betont Kerstin Donhauser. Wer seine Tickets im Internet gekauft hat, muss nichts tun: Er bekommt sein Geld automatisch zurücküberwiesen. Alle, die ihre Karten persönlich bei einer Vorverkaufsstelle besorgt haben, müssen diese genau dort zurückgeben und bekommen dann ihr Geld zurück. Dafür haben sie bis zwei Wochen nach dem Termin der Aufführung, zu der sie kommen wollten, Zeit.
Auch wenn es mit dem "Wirtshaus im Spessart" auf absehbare Zeit nichts wird auf dem Buchberg: Die Führungsriege des Theatervereins denkt schon wieder neu nach. "Wir brüten über einer Alternative", berichtet Kerstin Donhauser, will aber noch keine Details verraten, so lange noch nicht alles in trocknenen Tüchern ist: Sobald das der Fall sei, werde man die Öffentlichkeit informieren. Thomas Reiß deutet schon mal an, es könnte "ein Stück mit einer deutlich geringeren Anzahl an Schauspielern" werden. Und mit einem kurzfristigen Kartenvorverkauf, "erst wenige Wochen vor den Aufführungen, so dass wir uns über die Zahl der zugelassenen Gäste sicher sein können". Aber, so fügt Reiß mit Blick auf die zurückliegenden Pandemie-Monate hinzu, "was ist schon sicher in diesen Zeiten".
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