Der Frust ist groß beim Geflügelzuchtverein Schnaittenbach-Hirschau, denn nur wenige Tage vor Eröffnung der traditionellen Rassegeflügelschau erteilte das Gesundheitsamt eine Absage. Vorsitzender Gerhard Heindl berichtet, dass sich die Züchter nach der schmerzhaften Corona-Zwangspause im vergangenen Jahr auf ihre Rassegeflügelschau sehr gefreut hätten. Die bevorstehende Präsentation der Tiere habe bei den Züchtern einen merklichen Motivationsschub ausgelöst.
Die elfte Auflage die Kaolinpottschau hätte an diesem Wochenende in der Erwin-Singer-Halle auf dem Vereinsgelände hinter dem Naturerlebnisbad in Schnaittenbach stattfinden sollen. Die Vorbereitungen liefen seit September auf Hochtouren, denn diese Ausstellung hätte es laut Heindl in sich gehabt. Nicht nur der Geflügelzuchtverein Vilseck hätte die Schau mit seinen prächtigen Tieren bestückt, sondern auch die Gruppe Bayern der Steigerkröpfer mit einer Sonderschau dieser ältesten noch existenten Taubenrasse. Erstmals wollte auch die Gruppe Bayern der Giant Homer die Kaolinpottschau mit ihren Tieren bereichern. Somit hätten die Besucher der Rassengeflügelschau, die als Erntedankfest der Züchter gilt, 312 prächtige Exemplare verschiedener Enten-, Hühner- und Taubenrassen sowie Ziergeflüge und weitere sehenswerte Tiere in den beiden Sonderausstellung bewundern können.
Der Vorsitzende betont, dass er zusammen mit dem Vorstand und aktiven Mitgliedern eine Menge Zeit und Mühen in die Vorbereitung der Rassegeflügelschau investiert hätten. Die Preisrichter seien bestellt, die Plakate ausgehängt, der Aufbau und das Herrichten der Halle organisiert und die Züchter angemeldet gewesen. Auch lägen bereits das Platzgeld und der Rohkatalog vor.
Wie Gerhard Heindl feststellt, habe er die Rassegeflügelschau früh genug beim Gesundheits- und beim Gewerbeamt angemeldet. Doch dann habe das Gewerbeamt nur wenige Tage vor Anlieferung der Tiere den Ausschank bei der Veranstaltung verboten. Kurz darauf habe das Gesundheitsamt die Erlaubnis zur Öffnung der Rassegeflügelschau für Besucher zurückgewogen. „Damit wäre nur eine reine Bewertung der Tiere durch die Preisrichter übrig geblieben, was den ganzen Aufwand nicht rechtfertigt", erklärt der Vorsitzende. Zu bedenken sei, dass alleine die an den Sonderschauen beteiligten Züchter einen An- und Abfahrtsweg von einigen Hundert Kilometer hätten. Zudem machten für den Züchter den Reiz einer Schau die Präsentation seiner Tiere in der Öffentlichkeit, der Vergleich mit anderen Tieren und der Austausch mit den anderen Züchtern aus, betont Heindl. Er befürchtet, dass diese Absage manchen Züchter demotiviere und er das Züchten aufgebe.
Der Chef der Geflügelzüchter aus Schnaittenbach und Hirschau berichtet, dass den Vereinsmitgliedern das Auftreten der Vogelgrippe in Cham große Sorgen bereite. Die Großschauen im Norden seien bereits abgesagt, nun stünden auch in der Region größere Schauen in Frage. „Die Vogelgrippe ist für die Tiere vergleichbar wie der Corona-Lockdown für die Menschen. Die Tiere müssen im Stall bleiben, und es besteht Kontaktsperre, was für die Tiere Stress pur bedeutet“, sagt Heindl.















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