Nach dem Einzug mit einer großen Ministrantenschar in die voll besetzte Vituskirche feierte Pfarrer Josef Irlbacher mit den Schnaittenbachern einen festlichen Abschiedsgottesdienst. "Es war mir eine Freude, mit der Pfarrgemeinde von St. Vitus unterwegs gewesen zu sein", sagte der Geistliche in seiner Predigt.
Keine zu enge Bindung
Kirchenpfleger Martin Nagler erinnerte daran, dass die Pfarrei schon viele Pfarrer kommen und gehen sehen habe und bemerkte, dass es auch gut sei, dass es Pfarrerwechsel gebe. Dadurch werde eine zu enge Bindung einer Kirchengemeinde an einen Pfarrer verhindert. Der Kirchenpfleger machte bewusst, dass die Kirche und ihre Pfarrer derzeit schwere Zeiten erlebten. Nagler bescheinigte Pfarrer Irlbacher: "Du hast dich stets als guter Hirte erwiesen, gerade für Kinder, die du verstanden hast vom Glauben zu begeistern, auch wenn du sie nach der Firmung meist loslassen musstest."
Bürgermeister Marcus Eichenmüller erinnerte daran, dass der Geistliche beim Faschingszug als Pfarr-Roboter verkleidet gewesen sei, der ein Schild mit folgendem Spruch vor sich hergetragen habe: "Wenn die Pfarrer werden rar, richt's ein Roboter wunderbar!" "Einen Roboter wollen wir auf keinen Fall. Doch es war auch nicht sicher, ob wir in Schnaittenbach wieder einen Pfarrer bekommen würden", bemerkte Eichenmüller. "Wir werden dich vermissen, aber unsere Tür steht dir immer offen."
Offen für die Ökumene
Pfarrer Stefan Fischer von der evangelischen Kirchengemeinde sagte: "Heute ist kein Tag der Freude!" Pfarrer Irlbacher habe 14 Jahre als katholischer Priester und Seelsorger in St. Vitus fruchtbar gewirkt. Die Zusammenarbeit mit der evangelischen Gemeinde sei hervorragend gewesen. "Hier in Schnaittenbach läuft die Ökumene", erklärte Fischer und nannte als Beispiele die gemeinsame Sternenwallfahrt und die Bittgänge. Rührende Szenen gab es beim persönlichen Abschied vieler Privatpersonen von "ihrem Pfarrer" nach der Messe auf dem Kirchplatz. Auch zahlreiche Vereinsvorstände sagten Pfarrer Irlbacher "Pfiad Gott".
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