Schnaittenbach
07.12.2022 - 13:59 Uhr

Schnaittenbach pflegt seit 35 Jahren Advents-Brauch des Frauentragens

Das Interesse ist zuletzt zurückgegangen, die Pfarrei St. Vitus Schnaittenbach hofft aber, dass sich dieses Tradition weiter erhält: Hier gibt es im Advent das "Frauentragen". Dabei kann man auch jetzt noch mitmachen.

Es ist ein alter, religiöser Volksbrauch, der in den vergangenen Jahren, vor allem während der Pandemie, immer weniger gepflegt wurde und bei manchem Gläubigen gar völlig in Vergessenheit geraten ist – der aber in Schnaittenbach zur Einstimmung auf Weihnachten noch gepflegt wird: Beim "Frauentragen" oder "Marientragen" wird in der Adventszeit ein Schrein mit einer Marienfigur auf die Reise durch die Pfarrei St. Vitus geschickt. Heuer zum 35. Mal. Bei Gebet und Gesang wird so ein gewünschter Adventstag im Kreise der Familie besinnlich gestaltet.

Gebet, Gesang, Musik

"Mit Maria durch den Advent": Seit 1988 pflegt die Pfarrei St. Vitus zu Anfang des Kirchenjahres, im Advent, das "Frauentragen". Eingeführt wurde dieser Brauch auf Initiative von Barbara Röbl vor 35 Jahren. Sie hatte schon einige Jahre vorher, allerdings auf ihren Wohnbereich begrenzt, mit Verwandten und Nachbarn diesen christlichen Brauch wach gehalten. Er führt in seinem Kern auf die Herbergssuche des heiligen Paares Maria und Josef vor über 2000 Jahren zurück. Das "Frauentragen" ist andernorts auch als "Marientragen", "Maria in der Herberge" oder "Unserer Lieben Frau Wanderschaft" bekannt. Eine geschnitzte Marienfigur wird an der Türschwelle einer anderen Familie übergeben und wandert so während der Adventszeit von Haus zu Haus und von Familie zu Familie. Am Abend sind alle Familienmitglieder an einem Tisch zu Gebet, Gesang, Hausmusik und Besinnung eingeladen. Die Adventszeit steht ganz im Zeichen des Weges, des Wanderns und des Aufbruchs.

Seit 35 Jahren

In der Pfarrei St. Vitus gibt es seit ca. 35 Jahren mehrere Schreine aus Holz, jeweils mit einer Glasscheibe auf der Vorderseite. Darin ist die schwangere Maria zu sehen. Die Statue der Gottesmutter bleibt immer nur eine Nacht in einer Familie, erhält dort einen Ehrenplatz im Haus und wird dann nach einer Hausandacht an eine andere Familie weitergereicht. Das Interesse daran ist in den vergangenen Jahren zum Bedauern der Pfarrei rückläufig, was an den Lücken in der in der Pfarrkirche zur Eintragung aufliegenden Liste zu sehen ist: Die Verantwortlichen würden es bedauern, wenn diese Tradition verschwinden würde. Eintragungsmöglichkeiten für den einen oder anderen Tag im Advent sind daher auch jetzt noch möglich. Bei den Bildern befinden sich auch Zettel mit Anregungen für das Gebet. Auch die Hausgottesdienstvorlagen eignen sich gut.

 
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