Der Schnaittenbacher Willibald Reiß, der am 7. Juli seien 100. Geburtstag hätte feiern können, war Träger der Bundesverdienstmedaille, der Bürgermedaille in Silber der Stadt, der Buchbergsilberdistel und der Buchbergfördernadel sowie Ehrenmitglied des Heimat- und Volkstumsverein Ehenbachtaler. Geboren am 7. Juli 1923 und verstorben am 29. Juli 1999, widmete sich der heimatverbundene "Mattlsäff", wie er im Volksmund genannt wurde, ab 1948 der Volksmusik – beginnend beim Meißner-Trio und ab 1955 beziehungsweise 1980 bei der Schnaittenbacher und Amberger Stubenmusi. 1977 rief er die Schnaittenbacher Saitenmusi ins Leben und gründete 1965 die Gesangsgruppe D'Schwalberer.
Darüber hinaus war Reiß mit seiner Zither ein unverzichtbarer Begleiter zahlreicher Gesangsgruppen wie der Wutschdorfer Sänger, des Landfrauenchors Schnaittenbach, der Schwalberer oder der Luitpoldhöher Sängerinnen. Von klein an gehörte seine Liebe der Zither und der reinen klassischen Volksmusik. Seinen großen Lehrer hatte er in Michl Meißner, mit dem er ein Leben lang musizierte. Die Heimatverbundenheit zu seinem geliebten Ehenbachtal und Buchberg drückt sich auch darin aus, dass er etwa ein Dutzend Lieder selbst getextet, vertont und für die Volksmusik komponiert hat, Darunter "Leitl`n, wollt`s mei Hoimat seang", "Zwischen Bouchberg und Kohlberger Ranga" oder "In Schnoitt`nboch bin i geborn".
Mit seiner Musik hat sich Willibald Reiß stets in den Dienst des kulturellen Lebens seiner Heimatstadt gestellt. Höhepunkte in seinem musikalischem Wirken waren die Teilnahme an einer Weihnachtsfeier in der Staatskanzlei und an einigen Festlichkeiten bei der Regierung der Oberpfalz in Regensburg sowie diverse Archivaufnahmen beim Bayerischen Rundfunk und für Schallplatten. Nicht vergessen werden darf seine Pionierarbeit als Vorsitzender des Schnaittenbacher Arbeitskreises "Heimat und Kultur".
Seinem Ideenreichtum und seinen Aktivitäten ist es zu verdanken, dass das alte Rathaus als "Haus der Volkstumspflege" mit Heimat- und Kulturtagen, Ausstellungen, Vernissagen oder Lesungen mit Leben erfüllt wurde. Kultur war für Willibald Reiß ein Wort, das ihm sein ganzes Leben begleitete. Das Markieren von Wanderwegen war seine zweite Leidenschaft.
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