Der Sender auf dem Rotbühl ist das weithin sichtbare Wahrzeichen im Buchberggebiet. Auf dem Rotbühl, nahe des Ski-Langlaufzentrums Monte Kaolino und des Rotbühl-Gipfelkreuzes, betreibt die Deutsche Funkturm, eine Tochterfirma der Deutschen Telekom AG, den Sender Amberg, der auch als Funkübertragungsstelle Hirschau 1 bezeichnet wird. Vor über 70 Jahren war ursprünglich geplant, auf dem Mariahilfberg in Amberg eine Sendeanlage zu errichten. Jedoch ergaben damals Berechnungen, dass man dadurch nur einem kleinen Umkreis eine ausreichende Empfangsmöglichkeit hätte bieten können. Das war nicht zufriedenstellend, und so rückte man von diesem Vorhaben wieder ab.
Stattdessen erstellte man im Jahr 1952 auf dem Berg Rotbühl einen 50 Meter hohen Ultra-Kurzwellensender. Von dieser Höhe aus konnte fast das Gebiet der gesamten Oberpfalz überstrahlt werden. Die Sendungen des Bayerischen Rundfunks wurden ab diesem Zeitpunkt drahtlos über Ultra-Kurzwelle an die Zentrale des Sendebereichs Nordbayern nach Moritzberg bei Lauf/Nürnberg übermittelt, dort über Verstärker an die einzelnen Stationen weitergegeben, die sie dann über eine Peilantenne empfingen und wie der Sender am Rotbühl dann ausstrahlten. Neben dem Sendeturm befanden sich damals ein Wirtschaftsgebäude mit Betriebsräumen und einer kleinen Wohnung für den Sendeleiter sowie Schlafräume für die Sendetechniker.
Die Namensgebung "Rotbühlsender" gefiel dem Heimat- und Volkstumsverein Ehenbachtaler und besonders dem Buchberg- und Heimatfreund Sepp Müller Anderl ganz und gar nicht. Die intensiven Bemühungen im November 1952, eine Namensänderung von "Rotbühlsender" in "Buchbergsender" zu erreichen, scheiterten kläglich. Ende 1959 legte der Betreiber den Rotbühlsender mit der Begründung still, dass kurz zuvor die Sender Dillberg und Ochsenkopf mit hoher Strahlungsleistung ausgebaut worden seien. Von dieser Entscheidung waren insbesondere die Radiobesitzer in der mittleren Oberpfalz ganz und gar nicht begeistert, fürchteten sie doch dadurch einen schlechteren Empfang. Es kam daraufhin zu massiven Protesten, jedoch ohne Erfolg.
Im Mai 1965 wurde ein neuer Fernsehsender am Rotbühl in Betrieb genommen. Diese Aklage der Deutschen Telekom versorgte damals die mittlere und nördliche Oberpfalz mit den TV-Programmen ZDF und BR 3. Im September 1985 hat man dann eine neue Sendeanlage mit einer Gesamthöhe von etwa 127 Meter installiert, die weitere Aufgaben wahrnahm, etwa als Mobilfunkstation, zur Übertragung von Telefongesprächen per Richtfunk oder als Empfangs- und Verteilstation für Satelliten-TV-Programme. Als Antennenträger dient ein abgespannter Stahlfachwerkmast. Das Fundament des Senders befindet sich auf 667 Meter Höhe.
Die derzeitige Sendeanlage wird von von der Firma Deutsche Funkturm, eine Tochter der Deutschen Telekom AG, betrieben. Im November 2008 wurde der Sendemast auf das digitale Fernsehen DVB-T umgerüstet. Im September 2018 hat man die Ausstrahlung von Fernsehprogrammen nach dem DVB-T-Standard beendet und auf das DVB-T 2-HD-Verfahren umgestellt. Der Sender wird auch genützt für Mobilfunk und Richtfunk sowie von Radio Ramasuri und nicht zuletzt vom Bayerischen Rundfunk für die Verbreitung seiner DAB-Programme.
Der Rotbühl
- Lage: Der Rotbühl liegt im westlichen Naabgebirge, dem westlichsten Ausläufer des Oberpfälzer Waldes. Die naturräumlichen Haupteinheitengruppe, zu der der Rotbühl gehört, ist der Oberpfälzisch-Bayerische Wald. Der Berg liegt im Gebiet der Gemeinde Schnaittenbach.
- Höhe: 673 Meter und damit höchste Erhebung im Landkreis Amberg-Sulzbach.
- Skigebiet: Am Rotbühl befindet sich ein Skilanglauf-Zentrum, das der SC Monte Kaolino Hirschau betreibt. Da dieses Wintersportgebiet künstlich beschneit wird, gilt es als eines der schneesichersten Langlaufzentren in ganz Nordbayern. Deshalb finden hier auch nationale und internationale Skiveranstaltungen statt. In der Vergangenheit waren dies beispielsweise die Deutschen Skilanglauf-Meisterschaften 2011 oder die Nordischen Skispiele der OPA im Jahr 2013.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.