Schnaittenbach
27.10.2022 - 11:15 Uhr

Taferl in Schnaittenbach weist darauf hin: Der Ehenbach speist sogar das Schwarze Meer

Bringen ein Taferl mit Informationen zum Ehenbach im Kräutergarten in Schnaittenbach an (von links): HVV-Wanderwart Heinz Gebhardt, Vereinschronist Ewald Großmann, Zweiter Vorsitzender Hans Grieger und Erster Vorsitzender Erwin Meier vom Heimat- und Volkstumsverein Ehenbachtaler. Bild: sh
Bringen ein Taferl mit Informationen zum Ehenbach im Kräutergarten in Schnaittenbach an (von links): HVV-Wanderwart Heinz Gebhardt, Vereinschronist Ewald Großmann, Zweiter Vorsitzender Hans Grieger und Erster Vorsitzender Erwin Meier vom Heimat- und Volkstumsverein Ehenbachtaler.

Der Ehenbach ist für Schnaittenbacher nicht nur ein Bach oder ein Gewässer, sondern, wie Altbürgermeister Sepp Reindl es einmal ausdrückte, ein "Symbol unserer Heimat". Einige Vereine wie der Trachtenverein, die Musikkapelle oder die Holzhammerer Schützen tragen den Ehenbach in ihrem Vereinsnamen. Lieder und Heimatgedichte wurden über ihn geschrieben, und man ist laut einem Volkslied nur dann ein echter "Schnoittnbecka", wenn man mit "Ejabochwasser" getauft ist. Seit kurzem gibt es auf Initiative von Hans Meindl auch einen Ehenbach-Wanderweg von der Quelle bei Ehenfeld (450 Meter über NN) bis zur Einmündung in die Naab bei Wernberg-Köblitz (373 Meter über NN).

Meindl hat bei seinen Nachforschungen herausgefunden, dass der Ehenbach vor 750 Jahren erstmals urkundlich erwähnt wurde. 1271 verkaufte Graf Rapoto von Murach Ländereien an Herzog Ludwig II. von Bayern. In dieser Urkunde sind unter anderem "Vils et Ehenbach" genannt. Laut HVV-Wanderwart Heinz Gebhardt wird sogar das Schwarze Meer mit Ehenbachwasser gespeist. Insgesamt etwa 2485 Kilometer muss das Ehenbachwasser über Naab und Donau zurücklegen, bevor es dorthin gelangt.

Der Ehenbach hat für Schnaittenbach eine besondere Bedeutung. Er wird in seinem Lauf von über zehn Bächen gespeist und lieferte in früheren Zeiten das benötigte Wasser, meist über angelegte Mühlbäche, für die Waldmühle, Hammermühle, Seblasmühle und das Hammerwerk in Holzhammer sowie für den großen Schnaittenbacher Weiher, der damals vom Forst bis nach Haidhof reichte und dessen Weiherdamm im Jahre 1930 brach. Der Ehenbach ist auch Bestandteil des Schnaittenbacher Kräutergartens. Denn dort zeigt eine von Ewald Großmann und Erwin Meier gestaltete Ehenbachtafel das Gewässer samt seiner Zuflüsse auf, die zusammengezählt eine Gesamtlänge von fast 140 Kilometer haben.

Nun ist eine weitere Tafel hinzugekommen, die der Heimat- und Volkstumsverein Ehenbachtaler kürzlich angebracht und mit "Ejabochwasser" eingeweiht hat. Auf ihr heißt es: "Mit Ehenbachwasser wird das Schwarze Meer gespeist, Ehenbach-Naab-Donau-Schwarzes Meer ca. 2485 Kilometer."

 
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