Das Thema „Seniorenwohnen“ ist derzeit ein Dauerbrenner in Schönsee. Viele Meinungen, Gefühle und Interessen prägen die Diskussionen. Während die Stadt auf die Wirtschaftlichkeitsrechnung wartet, deren Ergebnisse im Mai vorliegen sollen, wächst das Verlangen der Bürger nach verlässlichen Zahlen. Fragen, Ängste, Anregungen oder Unsicherheiten beschäftigen die Gemüter. Der Seniorenbeauftragte der Stadt, Hermann Wallisch, hat deshalb am vergangenen Freitagnachmittag zu einer kleinen Runde im CeBB eingeladen. Nicht nur die Meinung der älteren Bürger war dort gefragt.
„Im kleinen Rahmen spricht es sich viel leichter“, so der Seniorenbeauftragte. Der zweite Bürgermeister Andreas Hopfner pflichtete dem in seiner Begrüßung bei, dankte Roland Gelke für die kostenlose Beratung und Sabrina Zombek für ihr Engagement. Einen besonderen Gruß widmete er Altbürgermeister Hans Eibauer, der sich ebenfalls zu den Interessierten gesellte.
Im Anschluss gab Sabrina Zombek einen kurzen Einblick in den derzeitigen Stand der Planung, zeigte aktuelle Visualisierungen und erläuterte das Konzept. Bereits hier wurde klar, dass sich die Planer die Anregungen und Wünsche der Bürger zu Herzen nehmen. Denn die Gebäude wurden nicht mehr mit sterilen Kennungen benannt, sondern es wurden die angestammten Namen wie „Rigauer-Haus“ verwendet.
Schnell tauchten die ersten Fragen und Anregungen auf. Es wurden konkrete Fragen zum Brandschutz wie Fluchtwege oder Sammelstellen gestellt. Die Bürger erkundigten sich bezüglich Wirtschaftlichkeit, Versorgung, Kosten und Angebot. Roland Gelke, zuständig für die Projektplanung, stand hier Rede und Antwort. Vieles konnte nicht abschließend behandelt werden, da erst die Wirtschaftlichkeitsrechnung eine sichere Planung und damit auch eine Kalkulation möglich macht. Es wurden auch emotionale Debatten über Vor- und Nachteile von konventionellen Pflegeeinrichtungen und über alternative Möglichkeiten geführt. Die "eierlegende Wollmilchsau" wird es auch in Schönsee nicht geben, so der Tenor. Doch versucht man, ein möglichst breites Angebot zu planen, das ohne kostenintensive Verwaltung funktioniert und so die finanzielle Belastung für die Bewohner deutlich geringer hält. Auch wurden aktuelle Themen wie der Pflegenotstand behandelt, die, wie auch die hohen Regulationen für konventionelle Einrichtungen, große Hürden darstellen.
Senioren hatten für die Runde eigens Kuchen gebacken, die Interessierten konnten aus vielen Leckereien auswählen. So kam auch die Idee auf, die Zimmer der Wohngruppe zusätzlich mit einer kleinen Küchenzeile auszustatten. Die Planer nahmen diese Anregung gerne an und prüfen die Umsetzbarkeit bei den künftigen Planungsschritten. Mit jeder Menge neuer Informationen löste sich die Gruppe nach gut zwei Stunden wieder auf. Man befand diese kleine, intimere Runde als gute Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen, und beschloss, die Veranstaltung zu wiederholen.
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