Bei einem Treffen mit den Bürgermeistern Reinhard Kreuzer und Andreas Hopfner überreichten Forstdirektor Alwin Kleber und der zuständige Revierleiter Michael Forster die aktuelle Fassung des sogenannten Forstbetriebswerks. Laut einer Pressemitteilung gibt es für die nächsten 20 Jahre die verbindlichen Planungs- und Bewirtschaftungsgrundlagen für forstliche Maßnahmen im etwa 175 Hektar großen Stadtwald vor.
Als "ein wichtiges Pflaster" bezeichneten die Vertreter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Stadt Schönsee. In der hiesigen Bevölkerung würden noch viele mit und vom Wald leben. Für kommunale Forstbestände sei das Betriebswerk eine verpflichtende Grundlage, erklärte Alwin Kleber. Die letzte Fassung für Schönsee stammt aus dem Jahr 1999, die überarbeitete Version gelte für die nächsten 20 Jahre. Diese habe bei der Waldgestaltung auch die nächste Generationen im Fokus, schließe aber auch ökologische Gesichtspunkte und Aspekte der Kostendeckung ein.
Das Betriebswerk wurde in Abstimmung mit der Stadt erstellt, die einzelnen Schritte – vom Vorgespräch bis zur Verifizierung der Maßnahmen beim "Abnahmegang" – schilderte der Forstdirektor. Für die Erarbeitung zeichnete die Forstsachverständige Karola Kettner verantwortlich, in Zusammenarbeit mit der Forstbehörde und unter Einbindung der Stadt Schönsee. Zielvorgaben seien Erhalt und Schaffung standortgemäßer und naturnaher Waldbestände, die sowohl wirtschaftliche Funktionen erfüllen, aber auch die Aspekte Erholung und Naturschutz abdecken. Auf dieser Grundlage wird Revierleiter Michael Forster einen alljährlichen Bewirtschaftungsplan (wo wird Holz geerntet, wo aufgeforstet) für den Kommunalwald festlegen.
Forstdirektor Alwin Kleber übergab an Bürgermeister Reinhard Kreuzer einen großen Ordner, das sogenannte Revierbuch. Es informiert beispielsweise über Soll- und Istzustand des kommunalen Forsts, zeigt die Verteilung der Baumarten und deren Altersklassen auf. Der Forstdirektor lobte die "hervorragenden Wuchsverhältnisse" im Stadtwald, wo junge und mittelalte Mischbestände auf Bereiche mit Nadelbäumen treffen. Per Durchforstung sollen die Bestände stabilisiert werden, um hochwertige Hölzer zu erzeugen. Der Laubholzanteil soll erhöht und angereichert werden, um den Wald für die Folgen des Klimawandels zu rüsten. "Entscheidend ist, dass es dem Wald gut geht", betonte Alwin Kleber im weiteren Verlauf des Gesprächs.
Entscheidend ist, dass es dem Wald gut geht.
Es seien durchaus anspruchsvolle Ziele, die man sich mit dem Plan gesetzt habe, räumte Forstdirektor Alwin Kleber ein. Auf diesem Weg müsse der Hiebssatz "fühlbar gesteigert werden“. Dieser werde in den nächsten 20 Jahren mit rund 1500 Erntefestmetern deutlich über der bisherigen Größenordnung liegen. Bei einem laufenden Zuwachs von rund 1700 Erntefestmetern müsse man sich aber um die Nachhaltigkeit für den Stadtwald keine Sorgen machen, der Vorrat an Holz würde noch leicht zunehmen.
Alwin Kleber stellte heraus, dass die Stadt bereits in den vorausgegangenen Planungsperioden viel in ihren Wäldern bewegt habe, auch unterstützt durch die bisherigen Revierförster. „Diesen Weg gilt es mit der neuen Planung konsequent fortzusetzen, um damit rechtzeitig die Weichen für einen zukunftsfähigen Wald zu stellen", unterstrich der Forstdirektor. Revierleiter Michael Forster bot sich an, den neuen Plan im Stadtrat vorzustellen und erachtete eine Begehung im Kommunalwald für sinnvoll.
Die Kosten für die Erstellung der Planwerke gab Alwin Kleber mit rund 8000 Euro an, die Hälfte werde vom Freistaat Bayern übernommen. Im Anschluss setzten der Forstdirektor und Bürgermeister Reinhard Kreuzer ihre Unterschriften in den Ordner und setzten damit das neue Forstbetriebswerk in Kraft.
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