Über 120 Delegierte der CSU-Ortsverbände im Landkreis Schwandorf fanden sich am Freitag Abend im Klardorfer Obermeier-Saal ein, um die Liste für die Wahl zum Schwandorfer Kreistag zu verabschieden, der Mitte März nächsten Jahres gewählt wird. Die Sozialdemokraten hatten bereits vor sechs Wochen an gleicher Stelle ihre Bewerber nominiert.
25 Mandate, also nicht ganz die Hälfte der 60 Kreistagsmitglieder, stellt die CSU seit 2014. Das Jahr war eine Zäsur für die Partei, da damals das erste Mal in der Geschichte des Landkreises Schwandorf der Landratsposten gewonnen werden konnte. Thomas Ebeling, der seitdem amtiert, wurde bereits im Juli bei einer Zusammenkunft in Schwarzenfeld von seinen Parteifreunden erneut zum Landratskandidaten nominiert (kleiner Infokasten). Nun führt er auch die Liste der Kreistagsbewerber an, die bei einer Abstimmung nahezu hundert Prozent der Stimmen erhielt. Vorgelegt hatte sie der Schwandorfer CSU-Kreisvorstand mit dem Landtagsabgeordneten Alexander Flierl als Vorsitzenden. Flierl, der viele Jahre die Fraktion der CSU im Kreistag geleitet hatte, kandidiert ebenfalls wieder für dieses Gremium, auf Platz 4 (großer Infokasten).
Flierl eröffnete auch den Reigen der Redner und skizzierte die CSU als die Kommunalpartei schlechthin, die vom Landkreis Schwandorf aus die Interessen der Region über München und Berlin bis nach Brüssel vertreten könne. Er rief seine Parteifreunde auf, "nicht übermütig, aber selbstbewusst vor die Wähler zu treten". Ziel sei eine stabile Mehrheit im Kreistag.
"Die CSU hat geliefert"
Flierls Nachfolgerin an der Spitze der Kreistagsfraktion, Martina Englhardt-Kopf, gab den Anwesenden einen kurzen Rechenschaftsbericht ihrer politischen Arbeit. Sie versicherte, mit Blick auf die positiven Seiten der Landkreis-Entwicklung: "Die CSU hat geliefert."
Landrat Ebeling stellte ebenfalls Arbeit und Erfolge der vergangenen über fünf Jahre heraus. Die Investitionen seien zwischen 2014 und 2019 von 12,1 Millionen auf 21,5 Millionen Euro gestiegen, gleichzeitig sanken die Schulden von 37,2 Millionen Euro (2013) auf 21,3 Millionen Euro (2019), im Jahr 2022 sollen es sogar nur noch 14,4 Millionen Euro sein. Zudem hob Ebeling den voranschreitenden Breitbandausbau, die ÖPNV-Erweiterung sowie Erfolge im Tourismus (die Erlebnisholzkugel in Steinberg am See bezeichnete er als "Leuchtturm") und beim Thema Bildung (der Landkreis ist mittlerweile als Bildungsregion in Bayern zertifiziert) heraus.
Viele Bürgermeister auf der Liste
Unter der Regie von Kreisrat Thomas Brandl lief die Abstimmung über die Bewerberliste und die möglichen Nachrücker zügig ab. Alexander Flierl hatte den Part übernommen, die 60 Namen vorzutragen, die der Kreisvorstand unter seiner Leitung zusammengetragen und gereiht hatte. Er gab zu jedem Bewerber eine kurze Beschreibung und es zeigte sich, dass bei der Listenaufstellung kräftig aus dem Pool der CSU-Bürgermeister im Landkreis geschöpft wurde. Rund 35 Prozent der Kandidaten sind Frauen, was höher ist als die Prozentzahl der weiblichen Mitglieder im Kreis.
1. Thomas Ebeling aus Maxhütte-Haidhof; 2. Martina Englhardt-Kopf aus Schwandorf; 3. Marianne Forster aus Nabburg; 4. Alexander Flierl aus Oberviechtach; 5. Andreas Feller aus Schwandorf; 6. Jennifer Lehmer aus Bruck; 7. Martin Birner aus Neunburg vorm Wald; 8. Thomas Falter aus Wackersdorf; 9. Sabine Schindler aus Nittenau; 10. Thomas Gesche aus Burglengenfeld.
11. Konrad Kiener, Wernberg-Köblitz; 12. Maria Steger, Teublitz; 13. Alexander Trinkmann, Neunburg vorm Wald; 14. Jakob Scharf, Steinberg am See; 15. Birgit Höcherl, Schönsee; 16. Matthias Meier, Maxhütte-Haidhof; 17. Hans Hottner, Schwandorf; 18. Tina Schmidt, Nittenau; 19. Georg Hoffmann, Bodenwöhr; 20. Tobias Ehrenfried, Oberviechtach.
21. Sonja Meier, Winklarn; 22 Hans-Georg Dobler, Nabburg; 23. Manfred Rodde, Schwarzenfeld; 24. Sonja Dietl, Schwandorf; 25. Mirko Hägler, Pfreimd; 26. Thomas Hofmann, Burglengenfeld; 27. Barbara Hanauer, Schönsee; 28. Thomas Albang, Neunburg vorm Wald; 29. Fabian Biersack, Teublitz; 30. Hans Wilhelm, Guteneck.
31. Hans Graßl, Dieterskirchen; 32. Georg Köppl, Altendorf; 33. Susanne Plank, Maxhütte-Haidhof; 34. Markus Dauch, Neukirchen-Balbini; 35. Josef Deichl, Schmidgaden; 36. Barbara Ruhland, Oberviechtach; 37. Walter Schauer, Thanstein; 38. Tobias Knechtel, Nabburg; 39. Marlene Groitl, Fensterbach; 40. Robert Heinfling, Schwandorf.
41. Peter Wilhelm, Schwandorf; 42. Stefan Schwander, Maxhütte-Haidhof; 43. Christian Paulus, Schwandorf; 44. Heike Faltermeier, Bruck; 45. Verena Binder, Neunburg vorm Wald; 46. Elisabeth Weidner, Wernberg-Köblitz; 47. Peter Schwendner, Dieterskirchen; 48. Wolfgang Prebeck, Schwarzenfeld; 49. Wolfgang Lotter, Pfreimd; 50. Tatjana Faderl, Schwarzenfeld.
51. Florian Peter , Schwandorf; 52. Dorit Schwarzfischer, Nittenau; 53. Christian Brunner, Schwandorf; 54. Bianca Härtl, Teublitz; 55. Gregor Bodensteiner, Stulln; 56. Birgit Schreiner, Burglengenfeld; 57. Harald Klatzka, Neunburg vorm Wald; 58. Doris Zugschwert, Schwandorf; 59. Thomas Brandl, Teublitz; 60. Maximilian Beer, Schwarzhofen.
Die CSU schickt im März 2020 wieder Thomas Ebeling ins Rennen um den Posten des Landrats. Bei der Kreisdelegiertenversammlung, die bereits im Juli stattfand, stimmten 97,8 Prozent für den 44-jährigen Amtsinhaber. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Es wurden damals 142 gültigen Wahlzettel abgegeben, 139 Delegierte votierten für Ebeling, es gab lediglich drei Nein-Stimmen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.