Schwandorf
07.12.2023 - 17:05 Uhr

GDL-Streik wird den Bahnverkehr in der Oberpfalz massiv beeinträchtigen

Der 24-stündige Warnstreik der GDL wird auch die Zugreisenden der Deutschen Bahn in der Oberpfalz massiv treffen. Davon geht die Gewerkschaft aus. Auch die Züge der Länderbahn und Agilis könnten betroffen sein.

"Nicht einsteigen"· steht auf einen DB-Regio-Zug. Der 24-stündige Warnstreik der GDL wird auch die Oberpfalz treffen. Symbolbild: Boris Roessler/dpa
"Nicht einsteigen"· steht auf einen DB-Regio-Zug. Der 24-stündige Warnstreik der GDL wird auch die Oberpfalz treffen.

Der Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL wird den Zugverkehr der Deutschen Bahn in der Oberpfalz stark beeinträchtigen. Davon geht Josef Paintner, Vorsitzender der GDL-Ortsgruppe Weiden/Schwandorf, aus. "Es werden ziemlich viele Züge stehen bleiben", sagt er am Donnerstagnachmittag zu Oberpfalz-Medien. "Es wird alles rund um Weiden und Schwandorf betroffen sein" – mit Ausnahme von Länderbahn und Agilis. Das könnte sich aber ändern, sollten auch die Fahrtdienstleiter streiken.

Ob die Fahrtdienstleiter und wie viele Lokführer in der Oberpfalz streiken, konnte Paintner zu dem Zeitpunkt allerdings noch sagen. Das wisse man immer erst, wenn es dann wirklich losgeht. Die GDL hat ihre Mitglieder zu einem erneuten Warnstreik aufgerufen – von Donnerstagabend, 22 Uhr, bis Freitagabend, 22 Uhr, müssen sich Fahrgäste wieder auf Zugausfälle einstellen. Die DB Regio geht davon aus, dass sich der Streik massiv auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken wird. Wie ein DB-Sprecher mitteilte, werden in Bayern viele Regionalzüge ausfallen. "Im Regionalverkehr ist es das Ziel, ein stark reduziertes Angebot zu fahren", erklärte der Sprecher. "In welchem Umfang dies möglich ist, unterscheidet sich regional stark."

Notfahrplan im Fernverkehr

Nicht gestreikt wird bei den privaten Eisenbahngesellschaften wie eben Länderbahn, die den "Alex betreibt". Auch Agilis in Regensburg will den Betrieb so weit wie möglich aufrecht erhalten: "Die Agilis-Züge werden auch am Donnerstagabend und am Freitag wie gewohnt fahren", teilte das Unternehmen mit. Auch die Länderbahn geht noch davon aus, "dass der Betrieb nach den derzeit gültigen Fahrplänen stattfinden wird".

Im Fernverkehr gibt es laut Deutscher Bahn einen Notfahrplan – rund 20 Prozent des Angebots will man während des Warnstreiks aufrecht erhalten. Erste Verbindungen nahm die Bahn bereits für den frühen Donnerstagabend aus dem Angebot. Im Güterverkehr sollte der Warnstreik bereits um 18 Uhr am Donnerstag losgehen.

Die Tarifverhandlungen zwischen Bahn und GDL hat die Gewerkschaft inzwischen für gescheitert erklärt. Knackpunkt ist vor allem die Forderung der GDL nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber lehnen das bisher ab.

Weihnachtsfrieden

Nach dem Warnstreik können Fahrgäste zunächst durchatmen. Bis einschließlich 7. Januar hat GDL-Chef Claus Weselsky weitere Arbeitskämpfe ausgeschlossen. Damit kommt es am Ende doch zum lange ersehnten Weihnachtsfrieden, den die Bahn schon vor dem Beginn der Tarifauseinandersetzung Anfang November gefordert hatte. Danach ist dann wieder alles möglich. Die Streiks im neuen Jahr würden "länger und intensiver", sagte Weselsky am Donnerstag im Bayerischen Rundfunk.

Derzeit stimmen die Gewerkschaftsmitglieder per Urabstimmung über unbefristete Streiks ab. Das Ergebnis wird für den 19. Dezember erwartet. Die GDL erwartet sehr hohe Zustimmungswerte. Der Vorsitzende der Ortsgruppe Weiden/Schwandorf, Josef Paintner, sagt, dass "90 Prozent meiner Mitglieder" für Streiks seien. Da gebe es keine Diskussion. (Mit Material der dpa)

 
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