Der Schwandorfer Projektbauträger Matthias Simmel (41) investiert 24 Millionen Euro. Bis zum Frühjahr 2022 werden in der Pfarrer-Dierig-Straße an der Libourne-Allee zwölf Wohnblöcke mit jeweils sechs Wohnungen zwischen 72 und 80 Quadratmetern entstehen. Die staatlich subventionierte Miete beträgt zwischen 5,80 und 7,80 Euro pro Quadratmeter, je nach sozialer Bedürftigkeit der Familien. Wer keinen Berechtigungsschein bekommt, weil sein Einkommen zu hoch ist, zahlt acht Euro für den Quadratmeter.
Investor Matthias Simmel liegen bereits 200 Anfragen vor. "Bedürftige Familien mit Kindern haben den Vorrang", betont der frühere Banker, der sich mittlerweile selbstständig gemacht hat. Für Rollstuhlfahrer oder Singles seien die Wohnungen nicht gedacht, so Simmel. Er plant inzwischen auf einem angrenzenden Grundstück den Bau von 18 weiteren Sozialwohnungen. "Bayern ist ein Paradies für Investoren", versichert der Bauträger der bayerischen Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr.
Kerstin Schreyer bestätigt diese Einschätzung bei einer Besichtigung der Baustelle am Samstag und betont: "Wir wollen, dass die Menschen in ihren Heimatgemeinden bleiben und dort günstig wohnen können, denn in den Großstädten haben wir keinen Platz mehr". Deshalb fördere die Staatsregierung den Wohnungsbau und die Mobilität im ländlichen Raum.
Die Ministerin outete sich als "Fan von regenerativen Baustoffen", machte aber gleichzeitig deutlich: "Ökologisches Bauen gibt es nicht zum Nulltarif". Jeder Bauherr sollte diejenigen Baustoffe nehmen, "die er sich leisten kann". Matthias Simmel wählt einen Mix an umweltfreundlichen Materialien und setzt auf regenerative Energien. Die Gebäude werden an die städtische Fernwärme angeschlossen und erhalten Solardächer. "Außerdem bringen wir die E-Mobilität auf das Gelände", versichert der Bauträger. Jeder Wohnung sind zwei Autostellplätze zugeordnet. Matthias Simmel will "soziale Brennpunkte" vermeiden und "mischt" die geförderten mit den frei finanzierten Wohnungen. "Kein Mieter soll vom anderen wissen, ob er eine Förderung erhält und in welcher Höhe", so der Investor.
Zweite Bürgermeisterin Martina Englhardt-Kopf weiß um "die riesige Nachfrage nach günstigem Wohnraum in Schwandorf". Sie verweist auf die günstige Lage des neuen Baugebietes mit der Nähe zu Geschäften, Schulen und Kitas. Auch die Stadt Schwandorf investiere in den sozialen Wohnungsbau und errichte für drei Millionen Euro an der Friedrich-Hebbel-Straße auf dem Weinberg preiswerte Sozialwohnungen, so die zweite Bürgermeisterin.
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