In Bayern werden in den nächsten 20 Jahren neben Südostlink und Südlink keine weiteren Gleichstromtrassen-Projekte verwirklicht werden müssen, um die Ziele der Energiewende bis 2045 zu erreichen. Das geht aus dem Entwurf des Netzentwicklungsplans hervor, den die deutschen Übertragungsnetzbetreiber am Freitag vorgestellt haben.
Allerdings wird demnach auch im Freistaat ein deutlicher Ausbau der Wechselstromleitungen nötig. Der größte Teil wird sich durch den Ausbau bestehender Leitungen darstellen lassen. 573 Leitungskilometer werden als Ersatzneubau verwirklicht, 80 Kilometer sollen neu entstehen.
In der Oberpfalz wird laut Netzentwicklungsplan bei drei bestehenden Wechselstromleitungen die Kapazität erweitert werden. Alle drei beginnen oder enden bei Schwandorf. Eine Leitung führt demnach nach Südosten in Richtung Plattling. Eine andere führt in den Süden nach Regensburg. Der dritte Ersatzneubau ist demnach in Richtung Westen in die Region um Nürnberg geplant. Bei den Leitungen ist jeweils vorgesehen, die Übertragungskapazitäten von 220 auf 380 Kilovolt zu erhöhen. Ähnlich wie aktuell beim Ausbau des Ostbayernrings soll für den Ausbau weitgehend die Bestandstrasse genutzt werden.
Der Netzentwicklungsplan geht bis 2045 davon aus, dass sich der Stromverbrauch wegen Elektromobilität und wachsender Bedeutung von Wärmepumpen mehr als verdoppeln wird. Zudem sehen die Überlegungen der Netzbetreiber in der Zeit eine Verfünffachung der installierten Leistung bei erneuerbaren Energien vor.
Mit der Vorstellung des Netzentwicklungsplans beginnt nun die Konsultation, an der sich die Öffentlichkeit bis 25. April online oder per E-Mail beteiligen kann. Die hierbei abgegebenen Stellungnahmen fließen anschließend in einen zweiten Entwurf des Plans ein.
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