Der Vorsitzende des Zweckverbandes Thermische Klärschlammverwertung Schwandorf (ZTKS), Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller, informierte zu Beginn der Verbandsversammlung am Donnerstag über die Verzögerungen beim Bau der Trocknungsanlage auf dem Müllkraftwerks-Gelände.
Diese würde aber keiner Kostensteigerung nach sich ziehen. Der Grund liege vielmehr darin, dass eine Firma nicht fristgerecht gekommen sei und sich das auf alle weiteren Arbeiten durchschlage. Wie bereits berichtet stimmten die Straubinger am 26. Mai mit einer deutlichen Mehrheit für den Bau bei einer Mono-Klärschlammverbrennungsanlage. Der Müllzweckverband und der ZTKS seien bereits seit längerem mit der Bayernwerk Natur als Eigentümer und Betreiber im Gespräch. "Diese Verhandlungen werden wir in den nächsten Monaten intensivieren", kündigte OB Feller an. Aus der Asche müsse dann das Phosphat zurückgewonnen werden. "Wir werden deshalb entscheiden müssen,, ob wir uns an der Anlage in Straubing beteiligen können."
Für die nahe Zukunft zeichnete der Verbandsvorsitzende ein eher düsteres Bild, denn alle geplanten, genehmigten oder im Bau befindlichen Verbrennunganlagen würden erst 2023/24 für Entspannung sorgen. "Das gegenwärtige Rückgrat bei der thermischen Entsorgung von Klärschlamm sind die Kohlekraftwerke." Nicht auszudenken, spann er den Faden weiter, wenn der Ausstieg aus der Kohleverstromung deutlich früher kommen würde. Der ZTKS spreche derzeit mit Zement- und Kohlekraftwerken, um den getrockneten Klärschlamm die nächsten Jahre loszuwerden. Eine Option sei auch eine Mitverbrennung.
Die heiß begehrten Verbrennungskontingente würden dazu führen, zitierte der Verbandsvorsitzende aus einer Umfrage des Wirtschaftsinformationsblattes EUWID, dass Klärschlamm Hunderte von Kilometern zum Entsorgen durch das Land gekarrt werde. Unkalkulierbar seien auch die Preise, verbunden mit entsprechend starken Schwankungen. Bis zu 200 Euro für eine Tonne entwässerten Schlamms einschließlich Transport würden schon Mal kassiert. Mit einem dreistelligen Betrag pro Tonne müsse auf jeden Fall gerechnet werden.
Zuverlässige Prognosen für das Wirtschaftsjahr 2019 seien für den Zweckverband Thermische Klärschlammverwertung Schwandorf (ZTKS) schwierig, ließ Kämmerer Markus Decker die Verbandsräte bei der Versammlung im Verwaltungsgebäude des Müllkraftwerks wissen. Er stehe nicht definitiv fest, wann die Trocknungsanlage in Betrieb gehe. Gerechnet werde mit Einnahmen von 1 935 000 Euro. Bei den geplanten Zinsaufwendungen geht Decker davon aus, dass die 58 000 Euro, auch tatsächlich anfallen. In die Klärschlammtrocknungsanlage wurden bis dato 11 478 043 Euro investiert. Finanziert wird sie über ein Darlehen. Die Verbandsversammlung billigte in der Sitzung am Donnerstag auch die Jahresrechnung 2017, überplanmäßige Ausgaben sowie den Rechnungsprüfungsbericht 2017.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.