Schwarzenbach bei Pressath
10.01.2019 - 10:53 Uhr

Plattlerkurs für einen Palästinenser

Was hat der Schuhplattler mit arabischen Tanzschritten gemeinsam? Das wird wohl am besten Salim Abo Harash beantworten können. Er absolviert für ein OTH-Projekt einen Crashkurs.

Der Juchzer klappt auf Anhieb, an den Tanzschritten feilt Salim etwas länger. Aber der Spaß am Plattel-Crashkurs mit den Schwarzenbacher Schenkelzinterern als Teil eines OTH-Medienprojekts ist riesig. Bild: myd
Der Juchzer klappt auf Anhieb, an den Tanzschritten feilt Salim etwas länger. Aber der Spaß am Plattel-Crashkurs mit den Schwarzenbacher Schenkelzinterern als Teil eines OTH-Medienprojekts ist riesig.

Er trägt zwar keine Lederhose, aber der Juchzer hat beim ersten Versuch gleich super geklappt. Und die ersten Plattelversuche können sich ebenfalls sehen lassen: Der 30-jährige Salim Abo Harash bekam von den Schuhplattlern der Schwarzenbacher "Schenkelzinterer" einen Crashkurs in bayerischem Brauchtum. Festgehalten wurde das Ganze in Bild und Ton von Studenten der OTH in Amberg.

Was wie ein Integrationsprojekt klingt, ist in erster Linie Teil einer Arbeit von Studenten im Masterstudiengang der Zweige Medientechnik und Medienproduktion. Die Aufgabe lautete: eine Live-Sendung gestalten, in der verschiedene Beiträge gezeigt werden. Einer davon sollte von der Begegnung des Geflüchteten mit dem Brauchtum berichten. Über Bekannte wurden die Studenten auf Jakob Walberer von den "Schenkelzinterern" aufmerksam und hatten damit sattelfeste Oberpfälzer für das Projekt gewonnen.

In der Schwarzenbacher Turnhalle entstand der erste Teil des Kurzfilms, in dem ein aus einem arabischen Land geflüchteter Mann urbayerische Bräuche kennenlernt. Unkompliziert machen Toni Neumann und seine Freunde den Palästinenser mit dem bayerischen Männertanz vertraut. Und: Schon nach kurzer Zeit finden sich Parallelen zu Tanzschritten aus dem arabischen Raum. Salim, der bis vor drei Jahren als palästinensischer Flüchtling in Syrien lebte, und 2015 nach Deutschland geflüchtet war, erwies sich als gelehriger Schüler.

Seine hervorragenden Sprachkenntnisse taten ihr Übriges. "Ich mache eine Ausbildung zum Friseur, da ist Sprechen sehr wichtig. Aber bei Dialekt wird es manchmal schwer", gab er sich bescheiden. Da war dann sicher der zweite Teil des Film-Drehs die größere Herausforderung: Dafür ging es nämlich in eine Zoiglstube.

 
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