Vorstand und Aufsichtsrat der VR Bank Mittlere Oberpfalz eG berichteten bei der Vertreterversammlung über das Geschäftsjahr 2022. 70 Vertreter folgten der Einladung in die Miesberggaststätte Schwarzenfeld. Nach der Begrüßung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Kreckl berichtete Vorstandssprecher Bernhard Werner laut einer Pressemitteilung der Bank über wesentliche allgemeine Entwicklungen. Er blickte zurück auf die besonderen Rahmenbedingungen, insbesondere auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie, auf die Verwerfungen bedingt durch den Urkainekrieg sowie auf die hartnäckig anhaltend hohe Inflation. Historisch besonders zu bewerten sei zudem der schnelle und hohe Zinsanstieg seit Mitte vergangenen Jahres.
Vorstand Werner betonte ferner, dass das Engagement der VR Bank Mittlere Oberpfalz eG im Geschäftsgebiet weiter hoch bleiben werde und bekannte sich zur Verwurzelung der Bank vor Ort. Die Kunden würden dies mit hohem Vertrauen in die Bank und in ihre 233 Mitarbeiter danken. Wie Werner weiter ausführte, hatte die Bank zum Jahresende insgesamt 18 Auszubildende in ihren Reihen.
Weiterhin auch Nahversorger
Zudem sei die Bank auch weiterhin Nahversorger über die Raiffeisen Waren- und Dienstleistungs-GmbH mit den Standorten in Knölling, Weidenthal und Schönsee. Das Ergebnis der Tochtergesellschaft der Bank sei im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr erfreulich gewesen. Zum guten Ergebnis hätten der Düngerhandel, Getreidehandel und der Mineralölbereich beigetragen. Insgesamt, so betonte Vorstand Werner, sei das operative Ergebnis der Bank für das Geschäftsjahr 2022 vor allem das Resultat einer strategischen auf den Kunden ausgerichteten Vorgehensweise.
Vorstand Christian Muck präsentierte im Anschluss die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse und bezeichnete das Geschäftsjahr 2022 laut Pressemitteilung als ein besonderes Jahr. Er nannte Zahlen: Die Bilanzsumme beläuft sich zum 31. Dezember 2022 auf 1.287 Millionen Euro. Die bilanziell ausgewiesenen Kundenforderungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr wiederum um 10,1 Prozent auf nunmehr 755 Millionen Euro. Die liquiden Mittel wurden aufgebaut. Die Kundeneinlagen erhöhten sich um 7,7 Prozent auf insgesamt 948,6 Millionen Euro. Das Zinsumfeld habe sich seit Jahresmitte 2022 deutlich gedreht. Die Negativzinsen der vergangenen Jahre würden nun der Vergangenheit angehören.
Der Sparer bekommt wieder positive Zinsen auf seine Anlagen. Zudem sei aber weiterhin auf außerbilanzielle Produkte ausgewichen worden, sagte der Redner. Insbesondere seien Versicherungslösungen und Fondsprodukte favorisiert worden. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten reduzierten sich um 57,8 Millionen Euro oder 25,5 Prozent. Grund hierfür sei unter anderem die teilweise Rückführung von Corona-Hilfsprogrammen der Kunden. Die Eigenkapitalpositionen seien entsprechend dem Geschäftserfolg gewachsen, sodass die Vermögenslage der Bank weiterhin als sehr solide bezeichnet werden könne.
Eigenkapital gestärkt
Muck berichtete dann von einem zufriedenstellenden Ergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung. Die Bank erreichte laut Mitteilung ein Betriebsergebnis über Vorjahresniveau. Förderlich für diese Entwicklung sei vor allen Dingen das sehr gute Kundenkreditwachstum gewesen, das den Zinsüberschuss weiter spürbar verbessert habe. Allen erkennbaren Risiken sei mit ausreichender Vorsorge Rechnung getragen worden. Das Eigenkapital sei wiederum gestärkt gestärkt worden. Die Bank sei mit der vorhandenen Eigenkapitalbasis gut aufgestellt, so Muck.
Der ausgewiesene Jahresüberschuss betrug 535.000 Euro. Der Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, den Mitgliedern eine Dividende von 1,25 Prozent auszuschütten, wurde von der Vertreterversammlung angenommen. Der Vorstand berichtete noch, dass den Mitgliedern aus dem Mitglieder-Bonus-Programm ein Betrag von 407.049,16 Euro (Vorjahr 386.437,41 Euro) ausgeschüttet worden sei. Dadurch errechnet sich eine mittlere Ausschüttung von rund 2,86 Prozent für die Mitglieder.
Neu in den Aufsichtsrat wurde Christian Feuerer, Rechtsanwalt und Steuerberater aus Burglengenfeld, gewählt. Wegen Erreichen der Altersgrenze schied Josef Feuerer nach insgesamt 25 Jahren Tätigkeit im Aufsichtsrat aus. Er war viele Jahre Aufsichtsratsvorsitzender des Vorgängerinstituts VR Bank Burglengenfeld und seit der Fusion zur VR Bank Mittleren Oberpfalz eG stellvertretender Vorsitzender im Aufsichtsrat. Für seine Verdienste für das Genossenschaftswesen wurde er mit der silbernen Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes Bayern ausgezeichnet.
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