Speichersdorf
27.04.2021 - 14:17 Uhr

FGV in Speichersdorf will Wanderwege vom Müll befreien

Im Speichersdorfer Rathaus können sich Bürger demnächst kostenlos rote Müllsäcke mitnehmen, um Weggeworfenes aus der Natur zu holen. Der Fichtelgebirgsverein präsentiert das neue Konzept.

Zum Startschuss der Aktion „Spurlos wandern - Müll vermeiden“ trafen sich stellvertretender Vorsitzender und Dritter Bürgermeister Franc Dierl, FGV-Vorsitzender Dieter Kottwitz sowie Bürgermeister Christian Porsch auf der Tauritzmühle (von links). Bild: hai
Zum Startschuss der Aktion „Spurlos wandern - Müll vermeiden“ trafen sich stellvertretender Vorsitzender und Dritter Bürgermeister Franc Dierl, FGV-Vorsitzender Dieter Kottwitz sowie Bürgermeister Christian Porsch auf der Tauritzmühle (von links).

"Spurlos wandern - Müll vermeiden" hat eine jüngst gestartete Initiative der Ortsgruppe des Fichtelgebirgsvereins zum Ziel. Mit Blick zunächst auf das Wegenetz des FGV wünschen sich die Initiatoren, dass die Aktion auch auf das ganze Gemeindegebiet und darüber hinaus ausstrahlt. Zum Auftakt trafen sich Vorsitzender Dieter Kottwitz, stellvertretender Vorsitzender und Dritter Bürgermeister Franc Dierl sowie Bürgermeister Christian Porsch auf der Tauritzmühle.

Präventive Maßnahme

Anlass für die Aktion seien bedenkliche Beobachtungen, dass vor allem in der Coronakrise immer mehr Menschen dem Wander-, Jogging- und Fahrradsport frönen, aber nicht alle die Natur auch schätzten, wie sie es eigentlich sollten, sagte Dierl. Immer wieder stoße man auf Überreste, die achtlos in die Natur geworfen werden. Entsprechend nehme der Müll in Flur und Natur zu. "Hier wollen wir präventiv eingreifen", betonte Dierl. Neben der grundsätzlichen Aufforderung, die Natur sauber zu halten und auf den Wanderwegen zu bleiben, richtete Dierl einen Appell an die Bürger, die die Natur rund um die Tauritzmühle und das Gemeindegebiet nutzen, all ihren Müll wieder mitzunehmen. Dies habe im Vorstand zu Diskussionen und Überlegungen geführt, wie dem Einhalt geboten oder wenigstens entgegengesteuert werden könnte. Ergebnis sei ein Stufenkonzept, berichtete der stellvertretende Vorsitzende.

Kostenlose rote Müllsäcke

In einem ersten Schritt würden unter der Schirmherrschaft des FGV interessierten Sammelwilligen kostenlos rote Müllsäcke zur Verfügung gestellt. Die Kosten würden sich das Architekturbüro Dierl und die Gemeinde teilen. Die Gemeinde übernehme die Logistik. Im Einwohnermeldeamt des Rathauses könnten die Müllsäcke zu den üblichen Öffnungszeiten unter dem Stichwort "Spurlos Wandern" abgeholt werden.

Dierl wünscht sich, dass möglichst viele Menschen davon Gebrauch machen, indem sie den Müllbeutel immer wieder einmal zu ihren Wanderungen in den Rucksack stecken. "Menschen sollen motiviert werden, auf freiwilliger Basis den Müll mitzunehmen, wenn er gesehen wird", ergänzte Kottwitz. Sie sollen aber nicht mit dem Müll allein gelassen werden. Hier gebe es Unterstützung des FGV. Wenn der Spaziergänger oder Wanderer unterwegs sei, soll er den Müll nicht weiter in den Händen tragen müssen. Hierfür bekomme er kostenlos den Müllsack zur Verfügung gestellt. Dieser könne dann zum Hausmüll gestellt werden und werde kostenlos vom Landkreis abgeholt. "So könnte jede Wanderung in gewisser Weise auch zugleich eine kleine Ramadama-Aktion werden", erklärte der stellvertretende Vorsitzende.

Bei dieser Gelegenheit wiesen Kottwitz und Dierl darauf hin, dass allein der Fichtelgebirgsverein Ortsgruppe Speichersdorf acht Rundwanderwege und einen Naturlehrpfad betreue. Sechs Wanderwege davon seien Teilstücke des regionalen Wanderwegenetzes. Wegewart Wolfgang Teufel investiere in Zusammenarbeit mit 13 Wegepaten unzählige ehrenamtliche Stunden, um dieses 144,3 Kilometer zählende FGV-Wegenetz zu pflegen.

Hundemüllstationen

In Verbindung mit der Müllsackaktion steht die Überlegung, für Hundekot auf dem Gelände der Tauritzmühle auch zwei Hundemüllstationen mit Kotbeutelspender und integrierter Müllbox zu errichten. Deren Ausleeren und Entsorgung werde von freiwilligen Helfern des Vereins übernommen, so Kottwitz. Die Anschaffungskosten würden aktuell ermittelt. Wenn es Corona erlaube, sei im Weiteren geplant, dass der FGV, analog zum Müllwandern anderer Vereine, eigene Ramadama-Aktionen in Angriff nimmt und in gewisser Regelmäßigkeit durchführt, sagte Dierl weiter.

Bürgermeister Christian Porsch bedankte sich namens der Gemeinde beim Fichtelgebirgsverein für die Initiative. Die Gemeinde unterstütze die Aktion gerne. Viele Bürger würden zu sorglos mit der Sache umgehen. Er zeigte sich überzeugt, dass es sehr gute und schöne Fluren in der Gemeinde gebe, die es zu schützen gelte. Der Müll müsse durch derartige Anreize unbedingt reduziert werden. Zudem würden diejenigen unterstützt, die in der Natur unterwegs seien, sich engagierten und bewusst Müll vermeiden wollten.

Zum Thema Hundekot kündigte Porsch ein Konzept an, wie die Situation noch verbessert werden könne und wie die Standorte der Hundestationen noch besser verteilt werden könnten.

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Speichersdorf20.04.2021
 
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