Bürgermeister Gerald Reiter sowie die Mitstreiter im Stadlerner Heimatmuseum, allen voran Hans Vogl und Peter Lampl, haben eine Herausforderung zu meistern. Etwa 20 000 Foto, in welchen sich die Zeit vor und nach dem Zweiten Weltkrieg im deutsch-tschechischen Grenzraum spiegelt, sollen bewahrt und zugänglich gemacht werden.
Zu einem Gespräch mit Lösungsansätzen war Staatsministerin Rita Hagl-Kehl mit Bundestagsabgeordneter Marianne Schieder nach Stadlern gekommen. In ihrer Funktion als Mitglied im Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds sowie im Präsidium "Bund der Vertriebenen" erhofft man sich von der Staatssekretärin Ratschläge, Fördermöglichkeiten und damit Lösungen für das beengte Heimatmuseum. Beim Ortstermin waren auch stellvertretender Bürgermeister Tobias Eckl, der SPD-Kreisvorsitzende Peter Wein und der Dritte Bürgermeister der Stadt Schönsee, Josef Fleißer zugegen.
In den wenigen, engen Räumen des denkmalgeschützten Hauses spiegeln Gegenstände des täglichen Lebens sowie der Ortsgeschichte längst vergangene Zeiten. Der größte Schatz ist jedoch die umfangreiche Sammlung an alten Fotos, sowohl von deutscher als auch von tschechischer Seite. "4000 historische Fotos aus der Grenzregion wurden gesammelt, an die 20 000 Fotos wurden digitalisiert", erläuterte Bürgermeister Gerald Reiter. Initiiert durch eine Ausstellung beim St.-Anna-Fest in Schwarzach erhielten Hans Vogl und Peter Lampl als engagierte Mitglieder des Heimatkundlichen Arbeitskreises viele weitere Fotos aus der Bevölkerung, waren sie doch im Museum gut aufgehoben. Die Fotos wurden digitalisiert und in unterschiedliche Ordner unter dem Titel Frauentag, Feldarbeit und Klöppelschule übersichtlich eingestellt.
"Ein unglaublicher Schatz, den ihr da habt", kommentierte Marianne Schieder die Fotosammlung und Rita Hagl-Kehl drückte ihre Freude darüber aus, dass sich auch junge Leute für die Geschichte der Region interessieren: "Das frühere Leben an der Grenze muss für die Nachwelt dokumentiert und auch öffentlich zugänglich gemacht werden." Dabei soll natürlich auch besonders herausgestellt werden, dass im Jahr 1905 die erste Klöppelschule Bayerns in Stadlern gegründet wurde.
Nach so viel Heimatgeschichte versprach die Staatssekretärin, sich für das Museum einzusetzen und zu ermitteln, welche Fördermöglichkeiten es auf deutscher und auch tschechischer Seite gibt. In einer Co-Finanzierung auf europäischer Ebene könne sie sich vorstellen, eine Dauerausstellung der historischen Fotos zu verwirklichen.
"Das frühere Leben an der Grenze muss für die Nachwelt dokumentiert und auch öffentlich zugänglich gemacht werden."
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