Mit einem abwechslungsreichen Tagesprogramm beging der Heimat- und Trachtenverein 1921 Stamm Sulzbach-Rosenberg am Sonntag, 19. September, sein 100-jähriges Gründungsfest. Nach der Totenehrung auf dem Rosenberger Friedhof folgte eine Messe in Herz Jesu, die Pfarrer Saju Thomas zusammen mit seinem neuen Amtsbruder aus St. Marien Sulzbach, Pfarrer Herbert Mader, feierte. Danach zogen die Trachtler gemeinsam zum Kettelerhaus.
Vorsitzender Christian Steger blendete auf die Gründung des Vereins am 19. Januar 1921 zurück. An diesem Tag wurde im Gasthof Zur Post zum "Erhalt alter Sitten und Gebräuche" der Gebirgs- und Trachtenerhaltungsverein "Enzian und Edelweiß" aus der Taufe gehoben. Zwei Paare präsentierten auf der Bühne die Tracht, die Kinder und Erwachsene damals trugen. Später nahm der Verein dann seinen heutigen Namen an.
Landrat löst sein Versprechen ein
Vor fünf Jahren, bei der 95-Jahr-Feier, hatte Landrat Richard Reisinger nur ganz kurz gratuliert und "die lange Rede zum 100. Geburtstag" angekündigt. Das damalige Versprechen löste er mit einer launigen Ansprache ein, in der er dem Verein für die Pflege des unverfälschten Brauchtums dankte. "Brauchtum ist der lebendige Erhalt von Tradition", fügte Bürgermeister Michael Göth hinzu. "In der Tracht, der Musik und im Tanz wird unsere Heimat verkörpert."
Zwischen den Grußworten spielten und sangen die Musikgruppen des Heimat- und Trachtenvereins. Die Tanzgruppe füllte die Bühne mit dem "Kikeriki", ein Tanz der auf das Scharren der Hühner zurückgeht, musikalisch begleitet von den begeisternden jungen Musikanten "In oiner Dur". Gauvorsitzender Peter Kurzwart ehrte aktive Trachtenträger, bevor die Tanzgruppe nochmals auftrat. Der "Kronentanz" war einer der Höhepunkte des Nachmittags, die Enge der Bühne eine große Herausforderung für die Tänzer.
"Der Hundertjährige" auf der Bühne
Der Abschluss der Darbietungen war der Theatergruppe vorbehalten. Mit dem thematisch passenden Einakter "Der Hundertjährige" erfreuten die Darsteller um Marion Steger das Publikum mit viel Witz, fantasievoller Kostümierung und schwäbischem Dialekt.
Die Patenvereine D' Ossinger aus Königstein und die Semfelder aus Schweinfurt bekamen Fahnenbänder überreicht, die während der Messe gesegnet worden waren. Gekommen waren auch Abordnungen der Birgländer, der Erz- und Eisenwalzerboum und der Bergknappen aus Sulzbach-Rosenberg. Die Edelweiß-Schützen Obersdorf, die dem Stamm in ihrem Schützenhaus ein Vereinslokal geben, feierten ebenfalls mit. Der Nachmittag endete mit dem gemeinsam gesungenen Steigerlied, der Trachten- und der Bayernhymne.
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