7,7-Millionen-Euro-Projekt: Richtfest zur Turnhalle der Realschule

Sulzbach-Rosenberg
01.12.2021 - 16:16 Uhr
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Per Kran schweben die Leberkässemmeln im Schneetreiben herab. Dann steigt die Richtkrone über der Baustelle der Turnhalle empor. Das 7,7-Millionen-Euro-Projekt komplettiert die Sanierung der Sulzbach-Rosenberger Realschule.

Mächtige Holzbinder bilden das Gerüst für das Dach der neuen Dreifach-Turnhalle - vielleicht wird sie heuer noch "dichtgemacht".

Ob das Dach noch vor Weihnachten draufkommt? Die Fachleute wissen es nicht. Die riesigen Holzelemente sind jedenfalls schon eingefügt in den Betonkörper der neuen Halle. Und gearbeitet wird, solange es irgendwie geht. Landrat Richard Reisinger freute sich in Sulzbach-Rosenberg trotz des nassen Schneewetters über das Richtfest. „Wir machen bewusst keine Events in diesen schweren Zeiten“, betonte der Landkreis-Chef, aber das Richtfest für dieses 7,7-Millionen-Projekt (reine Baukosten ohne Planung und Außenanlagen), eingebettet in eine 30 Millionen Euro teure Generalsanierung, sollte dann doch wenigstens ansatzweise stattfinden. Reisinger erinnerte an den Abbruch der bestehenden Sporthalle von März bis Juni diesen Jahres als Beginn des 2. Bauabschnittes, nach der erfolgreichen Sanierung des Schulgebäudes. Dieser soll dann im Winter 22/23 fertiggestellt sein.

Die Container-Stadt wird dann während der Generalsanierung der Berufsschule gebraucht. Im Frühjahr und Sommer nächsten Jahres sollen die vorbereitenden Arbeiten am neuen Standort in der Dieselstraße und das Umsetzen des Containergebäudes erfolgen. Eine Nutzung wäre dann ab September 2022 möglich. Wenn dort die nächste Großbaustelle beginnt, müssen nämlich ebenfalls Klassenräume ausgelagert werden. Ab diesem Zeitpunkt werde der Platz frei für die Erneuerung der Freisportanlagen im Jahr 2023 als letzte Maßnahme des 2. Bauabschnitts und der Realschul-Generalsanierung, mit Gesamtkosten im Bauabschnitt 2 von rund 10 Millionen Euro.

Warum brauchte es eine neue Turnhalle? Die Kreistags-Entscheidung „Ersatzneubau statt Sanierung“ stellte Thomas Raithel vom Landkreis-Gebäudemanagement noch einmal kurz dar: Die Statik der Dachbinder der alten, 50 Jahre alten Halle war unterdimensioniert, diese hätten ersetzt werden müssen, die Verankerungen der Betonfertigteile der Fassade waren ungenügend, eine neue Fassade hätte nicht darauf montiert werden können. Der Aufbau des Sportbodens sei so dünn gewesen, dass bei einer Sanierung keine Dämmung möglich gewesen wäre. „Die Einsparungen bei einer Sanierung wären so gering ausgefallen, dass sie zu den statischen Risiken nicht im Verhältnis lagen, und selbst dann hätte eine Sanierung kein gleichwertiges Ergebnis erbracht.“ Über die Einhaltung der geplanten Bautermine könne allerdings coronabedingt noch keine endgültige Zusicherung getroffen werden - zu viele Faktoren spielten hier eine Rolle.

Die neue Halle mit Zuschauergalerie, freute sich Landrat Richard Reisinger, biete zusätzlich eine Versammlungsstätte für 400 Personen, sie sei direkt am oberen Pausenhof angeschlossen, aus Stahlbeton-Fertigteilen errichtet als KfW-Standard-Effizienzhaus samt moderner Gebäudetechnik mit Lüftungsanlage. Sie sei barrierefrei vom Pausenhof und auch aus der Realschule direkt zugänglich.

Realschuldirektor Martin Zimmermann freute sich gemeinsam mit Konrektor Markus Hochholzer und Markus Binder (Fachschaftsleiter Sport) über den weiteren wesentlichen Baufortschritt und erinnerte daran, dass der Sportunterricht teils völlig zum Erliegen gekommen sei in den Corona-Zeiten. Die Realschule habe aber „Asyl“ in den Turnhallen anderer Schulen erhalten und werde sich dafür auch revanchieren, wenn diese in Zukunft zur Sanierung anstünden. Er hoffte auf eine gute Fortsetzung des „Schule-Bau-Agreements“ mit perfekter Zusammenarbeit, das vor allem auch dank Thomas Raithel perfekt funktioniere. Raithel seinerseits dankte den am Bau beteiligten Firmen Pfeiffer aus Remptendorf (Zimmerer), Scharnagl aus Weiden (Baumeister), Gerüstbau-Seyfert aus Gornau, den Dachdeckern von Schulte & Falk und den Fensterbauern der Firma Vollmuth aus Sulzbach-Rosenberg sowie den Architekten Coplan AG und den Statikern vom Ingenieurbüro Reitmeier, Regensburg.

In bester Tradition, allerdings witterungsbedingt vom Boden aus, zelebrierte dann Zimmerermeister Jörg Pfeiffer den Richtspruch unter der am Kran hängenden Krone, bevor Landrat Richard Reisinger und Schulleiter Martin Zimmermann die Beteiligten zur Brotzeit baten.

Sulzbach-Rosenberg22.07.2021
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Sulzbach-Rosenberg04.07.2021
Mit Schwung schleuderte Zimmerermeister Jörg Pfeiffer (links) das Glas zu Boden, die improvisierte Richtfestzeremonie im dichten Schneetreiben machte der Brotzeit Platz.
Hintergrund:

Terminplan 2. Bauabschnitt zur neuen Schulturnhalle

  • März 2021: Beginn Abbruch alte Sporthalle
  • Juli 2021: Baubeginn neue Sporthalle
  • Winter 2021: Richtfest
  • Frühjahr 2022: Abbau und Verlagerung der Containergebäude
  • Winter 2022/23: Fertigstellung Sporthalle
  • Sommer 2023: Sanierung Außensportanlagen

„Die Einsparungen bei einer Sanierung wären so gering ausgefallen, dass sie zu den statischen Risiken nicht im Verhältnis lagen, und selbst dann hätte eine Sanierung kein gleichwertiges Ergebnis erbracht.“

Thomas Raithel, Gebäudemanagement des Landkreises Amberg-Sulzbach

 
 

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