Die achtjährige Mia aus Kastl (Landkreis Amberg-Sulzbach) leidet an einer seltenen Erbkrankheit, die das Knochenmark beeinträchtigt, so dass nicht genügend Blutkörperchen gebildet werden. Um die Chance auf ein normales Leben zu bekommen, braucht sie eine Stammzellenspende. Ihr Vater Michael Hufnagel arbeitet bei der Verwaltungsgemeinschaft Illschwang. Bürgermeister Dieter Dehling stellte den Kontakt zum Sportverein Illschwang her, um den großen Publikumszuspruch bei dessen Hallenmasters für eine Typisierungsaktion zu nutzen.
Nach der erschreckenden Diagnose im November 2024 sei es für Mia und die Familie keine einfache Zeit gewesen, erzählt Michael Hufnagel. Derzeit geht es seiner Tochter, die zu Hause in Kastl ist, körperlich recht gut, allerdings sind ihre Blutwerte nach wie vor nicht in Ordnung. Die Schule könne sie noch nicht besuchen. So wie in Coronazeiten müssen alle, die mit ihr Kontakt haben, einen Mundschutz tragen, um sie vor Infekten zu schützen. "Wir hoffen, dass bald ein Anruf des Uniklinikums Regensburg kommt, dass ein Spender mit übereinstimmenden Gewebemerkmalen im Blut gefunden wurde, um Mias Krankheit besiegen zu können", sagt der Vater.
Gegenüber Oberpfalz-Medien äußert er sich voll des Lobes über die hervorragende Zusammenarbeit mit Marco Kind von der Selbsthilfegruppe krebskranker Kinder Amberg-Sulzbach. Zum anderen zeigte er sich stark beeindruckt über die Art und Weise, wie schnell der SV Illschwang der Anfrage nach einer Typisierungsaktion zustimmte. Vom Verein sei alles getan worden, um in den Sozialen Medien und in der Presse dafür zu werben. Die Beteiligung von 92 Personen spreche für sich.
Rektor Peter Danninger stellte für diesen Zweck den Eingangsbereich der Krötensee-Mittelschule zur Verfügung. Die Gesamtleitung der Aktion lag in den Händen des Zweiten Vorsitzenden der Selbsthilfegruppe, Marco Kind. Ihn unterstützten Ulrike Zitzmann und Reinhold Baumgärtner. Der Vorsitzende des SV Illschwang, Martin Luber, ging mit gutem Beispiel voran. Er empfand das Verfahren mit dem Wangenabstrich "einfach und unkompliziert". Schnell folgten ihm andere und gaben ihre Probe ab, um sich für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registrieren zu lassen.
In den vergangenen 25 Jahren habe die Selbsthilfegruppe nach Kinds Worten ca. 14.000 Typisierungen durchgeführt. Bisher fanden sich aus diesem Kreis etwa 200 passende Spender, die mit ihren Stammzellen das Leben von Betroffenen retten konnten. "Das ist eine sehr gute Quote", freut sich Marco Kind. Bei den Typisierungsaktionen für die achtjährige Mia im Landkreis Amberg-Sulzbach und in der Stadt Amberg konnten bisher um die 600 Personen für die DKMS in Tübingen eingetragen werden.
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