Sulzbach-Rosenberg
05.01.2021 - 14:19 Uhr

Arbeitsmarkt Sulzbach-Rosenberg: Sehr gute Einstellungschancen für Fachkräfte

Die Agentur für Arbeit berichtet im aktuellen Arbeitsmarktbericht über etliche freie Stellen, besonders im Bereich Pflege. Bild: Wolfgang Steinbacher
Die Agentur für Arbeit berichtet im aktuellen Arbeitsmarktbericht über etliche freie Stellen, besonders im Bereich Pflege.

Der Teil-Lockdown im November und die Verschärfung im Dezember wirkten sich im Dezember auf den Sulzbach-Rosenberger Arbeitsmarkt aus. Mitte des Berichtsmonats waren 800 Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet, knapp 40 Personen bzw. 5,0 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Dezember 2019 erhöhte sich die Arbeitslosigkeit sehr deutlich, und zwar um zirka 170 Personen bzw. 27,6 Prozent, heißt es in einer Presseinfo der Agentur für Arbeit. Die Arbeitslosenquote nahm binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte zu und liegt nun bei 3,0 Prozent. Im Dezember des Vorjahres lag die Quote bei 2,4 Prozent.

Im Laufe des Monats meldeten sich rund 130 Arbeitnehmer aus der Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos, knapp 20 Personen bzw. 17,9 Prozent mehr als im Dezember des Vorjahres. Im Gegenzug beendeten zirka 70 Personen die Arbeitslosigkeit, um eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen, rund 20 Arbeitnehmer bzw. 46,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Der Stellenzugang findet - wie bereits in den Vormonaten - sehr zögerlich statt. „Die vom Lockdown betroffenen Betriebe denken momentan verständlicherweise weniger stark an Neueinstellungen. Diese Situation wird dadurch verschärft, dass die Dauer und das Ende der Maßnahmen zur Pandemieeindämmung noch nicht absehbar sind. Auch typische Saisonbetriebe, wie der Garten- und Landschaftsbau, melden zurzeit kaum zusätzlichen Personalbedarf“, berichtet die Sulzbach-Rosenberger Geschäftsstellenleiterin Stefanie Neufeld.

Im Gegensatz dazu suchen vor allem Pflegeeinrichtungen weiterhin mit Hochdruck nach Personal. Unter anderem werden ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umworben, die mittlerweile in anderen Bereichen beschäftigt sind oder aus familiären Gründen bzw. altersbedingt nicht mehr arbeiten. Neufeld appelliert an alle in Frage kommenden Personen, über einen Wiedereinstieg nachzudenken. Die Einstellungschancen sind derzeit so gut wie selten zuvor. „Auch ein stundenweiser Einstieg kann in pflegerischen Einrichtungen schon dazu beitragen, den aktuellen Pflegenotstand zu entschärfen“, sagt die Geschäftsstellenleiterin.

Qualifizierungen bieten sich zudem für Interessierte mit geringen oder keinen Vorerfahrungen in dem Bereich an. Die Einrichtungen sind Umschülern und Quereinsteigern gegenüber sehr aufgeschlossen. „Gerade für Frauen und Männer die aufgrund einer Erziehungspause lange nicht mehr in ihrem bisherigen oder erlernten Beruf tätig waren, bietet ein Wechsel in den Pflegebereich mittels Umschulung eine gute Chance auf einen langfristig sicheren Arbeitsplatz. Diese Möglichkeit ist gerade für Ungelernte oder Personen interessant, die auf Dauer keine Perspektive in ihrem bisherigen Beruf sehen. Die Agentur für Arbeit berät sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber und unterstützt die Umschulung in den Einrichtungen finanziell“, führt Neufeld aus.

Auch für Unternehmen aus anderen Branchen lohnt es sich, das Thema Qualifizierung im nächsten Jahr in den Fokus zu rücken. Die Bundesregierung hat die Bedingungen für Firmen verbessert, die ihre Beschäftigten während der Kurzarbeit qualifizieren. Unternehmen die von der Umstrukturierung besonders stark betroffen sind, können höhere Zuschüsse von der Agentur für Arbeit erhalten. Dies ist möglich, wenn entweder eine Betriebsvereinbarung mit dem Betriebsrat zur Beschäftigtenqualifizierung abgeschlossen wurde oder die beruflichen Kompetenzen mehrerer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr den betrieblichen Anforderungen entsprechen. Nähere Informationen dazu können interessierte Arbeitgeber bei den Vermittlerinnen und Vermittlern des Arbeitsgeber-Services der Agentur für Arbeit erhalten oder sich auf der Internetseite der Agentur für Arbeit hierzu informieren.

Im Dezember waren beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters 380 Stellenangebote gemeldet, rund 70 Offerten bzw. 14,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Neu meldeten die Arbeitgeber seit Jahresbeginn rund 850 Offerten, knapp 260 Angebote bzw. 23,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.