Sulzbach-Rosenberg
08.08.2024 - 13:54 Uhr

Nicht artgerecht gehalten: Polizei bringt Listenhund ins Tierheim

Mit einem Hund, der sich in einer „desolaten Haltungssituation“ befand und aggressives Verhalten zeigte, hatte es die Polizei in Sulzbach-Rosenberg zu tun. Probleme bereitete ihr aber auch der Sohn des Halters.

Verstärkung forderten Polizeibeamte am Mittwoch in Sulzbach-Rosenberg zur Sicherstellung eines aggressiven Hundes an. Symbolbild: Petra Hartl
Verstärkung forderten Polizeibeamte am Mittwoch in Sulzbach-Rosenberg zur Sicherstellung eines aggressiven Hundes an.

Mehrere Anwohner hörten am Mittwochmorgen, 7. August, aus einem Anwesen im Stadtgebiet über Stunden hinweg Hundegebell. Das meldeten sie der Polizei. Ihre Beamten erkannten vor Ort einen "Dogo Argentino". Diese Rasse ist in einigen Bundesländern als Listenhund eingestuft, so auch in Bayern. "Zusammen mit zwei Mitarbeitern des Veterinäramtes, eine Hundeführerin der Polizei und dem Sohn des Eigentümers wurde das Anwesen betreten", heißt es im Polizeibericht weiter. Auffällig seien sowohl die Aggressivität als auch die völlig desolate Haltungssituation des Hundes gewesen. Ein Fenster zum nahezu ungesicherten Außenbereich habe das Tier bereits aufgebrochen. Es sei kein ausreichender Zugang zu Wasser vorhanden gewesen, und in der Wohnung wurden ein sogenanntes Elektroschock-Halsband und Würgeketten aufgefunden.

Als die Beamten die Sicherstellung des Hundes anordneten, habe der Sohn des Besitzers "ähnlich aggressiv wie der Hund" reagiert, schreibt die Polizei. Weil er die Herausgabe des Tiers verweigerte, wurden noch weitere Einsatzkräfte hinzugezogen. Mit ihrer Unterstützung sei es dann gelungen, den Hund mitzunehmen und in ein Tierheim zu bringen.

Der Eigentümer besitzt für den Hund ein sogenanntes Negativzeugnis, mit dem er diesen grundsätzlich auch halten dürfte. Gegenüber den Behördenvertretern habe er erklärt, dass er sich auch in Zukunft nicht artgerecht um den Hund kümmern könne. Das weitere Vorgehen werde, so schließt der Polizeibericht, "im engen Kontakt mit dem Veterinäramt abgestimmt, welches auch die tierschutzrechtlichen Verstöße verfolgen wird".

 
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