Sulzbach-Rosenberg
25.03.2021 - 15:42 Uhr

Weitere E-Ladesäulen in Sulzbach-Rosenberg umstritten

Die Grünen fordern im Stadtrat 20 neue E-Ladesäulen für Sulzbach-Rosenberg. Zunächst wird aber die Auslastung der bestehenden Einheiten analysiert.

Auf dem Parkplatz an der Bayreuther Straße steht eine E-Ladesäule. Für den Ausbau der Lade-Struktur in der Stadt soll deren Auslastung untersucht werden. Archivbild: Stephan Huber
Auf dem Parkplatz an der Bayreuther Straße steht eine E-Ladesäule. Für den Ausbau der Lade-Struktur in der Stadt soll deren Auslastung untersucht werden.

Zur lokalen Energiewende gehört auch die E-Mobilität. Darüber herrschte im Bauausschuss der Stadt Sulzbach-Rosenberg breites Einvernehmen. Diese Thematik aufgreifend, hatte die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, im September letzten Jahres im Stadtrat einen Antrag gestellt, 20 Ladestationen für Elektrofahrzeuge zu installieren. Zehn sollten im Altstadtgebiet aufgestellt werden und weitere zehn an stark frequentierten Orten, wie etwa Schulen, Waldbad, Bahnhof.

Als Begründung nannten die Grünen damals die zunehmende Neuzulassungsquote für Elektroautos, die sie seit Jahresbeginn 2020 in Deutschland mit 77200 Fahrzeugen angaben. „Viele potenzielle Käufer beklagen jedoch die fehlenden Lademöglichkeiten. Unsere Stadt sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen und so für die Bürger, die keine Möglichkeit haben, ihr Auto zu Hause aufzuladen, durch öffentliche Stationen dies ermöglichen. Vorteile würden sich auch für Besucher und Touristen ergeben, die nach Sulzbach-Rosenberg kommen“, so Gaby Mutzbauer. Nach Informationen der Verwaltung, habe es auch im Jahr 2017 bereits einen ähnlichen Antrag gegeben, der auf Ladestationen an sämtlichen Parkplätzen der Stadt Sulzbach-Rosenberg abzielte. Seinerzeit sei beschlossen worden, dass die E-Ladesäulen-Infrastruktur analog des Elektroauto-Bestandes erweitert werden solle. Wie Andreas Eckl als Leiter der Finanzverwaltung und zuständiger Sachbearbeiter nun recherchierte, steige zwar der Anteil an E-Autos dank staatlicher Förderung merklich. Aber es sei nicht so, dass sich der Bezug von Strom für diese Fahrzeuge an öffentlichen Ladesäulen im ländlichen Raum in gleicher Weise erhöhen würde. „Hier lädt der weit überwiegende Teil der E-Auto-Fahrer ihr Fahrzeug über Nacht an der heimischen Steckdose oder Wallbox. Größtenteils wird hierfür Strom von der eigenen PV-Anlage verwendet“, erläutert Andreas Eckl. Durch die mittlerweile deutlich erhöhte Reichweite der E-Fahrzeuge komme es praktisch nicht vor, dass ein durchschnittlicher Berufspendler am Arbeitsort laden müsste, um wieder heim zu kommen. Eine Auswertung der Ladezeiten des Betreibers N-ergie an den Säulen am Großparkplatz Bayreuther Straße sowie an der Kurzmühle in Rosenberg belege eine sehr überschaubare Auslastung. Künftig werde es weitere Lademöglichkeiten in der Tiefgarage geben mit der Option auf Ergänzung, hieß es aus der Verwaltung.

Augenmaß und Leerrohre

Yvonne Rösel (Grüne) sah in der Diskussion im Antrag ihrer Fraktion ein Bekenntnis zur Elektromobilität, Martin Kunert (SURO2030) forderte einen konsequenten Ausbau der Ladesäulen-Struktur etwa an Schulen und am Waldbad, Florian Bart (JU) riet zur Berücksichtigung der Entwicklung und Stefan Thar (FWU) forderte einen Ausbau mit Augenmaß. Zudem regte er bei Baumaßnahmen Leerrohre für Ladestationen an, um schnell reagieren zu können. Einstimmig folgte der Ausschuss der Verwaltung. Für den Ausbau soll nun mit dem Betreiber N-ergie zunächst das Nutzungsverhalten an den Ladesäulen analysiert werden. Ein neuer Beschluss werde dazu Anfang 2022 angepeilt.

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