Sulzbach-Rosenberg
12.03.2021 - 15:46 Uhr

Forum der Begegnung der CSU in Sulzbach-Rosenberg: Mit Passwort statt Eintrittskarte

40 Köpfe auf dem Bildschirm: Wer hätte das damals gedacht, als Staatsminister Fritz Pirkl 1989 das erste „Forum der Begegnung“ bestritt? Der Politische März der Sulzbach-Rosenberger CSU lief heuer rein virtuell.

Nur auf dem Bildschirm ihrer eigenen Computer sahen sich die Teilnehmer des Forums der Begegnung. Trotzdem entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. Bild: ige
Nur auf dem Bildschirm ihrer eigenen Computer sahen sich die Teilnehmer des Forums der Begegnung. Trotzdem entwickelte sich eine lebhafte Diskussion.

Ein Passwort statt einer Eintrittskarte – Videokonferenz-Profis kennen das. Und so klickten am Donnerstagabend bei der CSU-Schalte des Ortsverbands einige Dutzend Teilnehmer auf den Link, die Bildschirme der heimischen Laptops füllten sich mit den Gesichtern der Diskutanten. Florian Bart als stellvertretender CSU-Ortschef übernahm es, für den just an diesem Tag wieder Vater gewordenen Patrick Fröhlich, die Runde aus Politikern und Gästen einzuweisen.

Konstruktiver Austausch hieß das Ziel, und Zweiter Bürgermeister Günther Koller präsentierte zunächst im wahrsten Sinne des Wortes die Baustellen der Stadt: Liliencenter, Storg, Kindertagesstätte, Waldbad, Baywa-Gelände – lauter große Aufgaben für den Stadtrat und die Verwaltung. Landrat Richard Reisinger sprach die „beklemmende Last“ der Corona-Pandemie im Landkreis an, wo die Inzidenz von um die 150 noch keine klare Trendwende erkennen lasse. „Die britische Variante zieht landeinwärts, und wir sind hier die Ersten in der zweiten Reihe!“

Dreistelliger Millionenbetrag

Aber auch er stellte die Großprojekte des Landkreises vor wie das neue Staatliche Berufliche Schulzentrum, das mit etwa 15 Jahren Bauzeit und einem dreistelligen Millionenbetrag die wohl massivste Investition in Sulzbach-Rosenberg darstellt, gefolgt von der Walter-Höllerer-Realschule (deren Konzept Schulleiter Martin Zimmermann kurz vorstellte) und dem Krankenhaus St. Anna. Auch den neuen Saal in Schloss Theuern vergaß er nicht, ebenso wenig die laufende Umplanung der Bahnstromtrasse und den „besonnenen Widerstand“ gegen staatliche Atomendlagerpläne.

MdB Alois Karl ging kurz auf die Affären in Berlin ein und bedauerte dabei die zunehmende Tendenz zur „generellen Beschimpfung“ von Politikverantwortlichen. Auf die Kandidatenkür seines Nachfolgers oder seiner Nachfolgerin im Wahlkreis angesprochen, meinte er: „Egal, ob er oder sie aus Neumarkt oder Amberg-Sulzbach kommt – meine hundertprozentige Unterstützung ist gewiss!“

Andreas Otterbein sprach die Finanzierung der Waldbad-Sanierung in Sulzbach-Rosenberg und die mögliche Bundes-Förderung an. Hier stellte Günter Koller klar: Im Waldbad werde weitergebaut, es bleibe deswegen 2021 sogar komplett geschlossen. Auch die Finanzierung stehe. „Aber wenn wir diesen Plan zurückgenommen hätten, um auf die Bundesförderung zu warten, hätten wir wieder von vorne planen müssen und mindestens ein Jahr verloren. Durch die Preissteigerung wäre von einer Förderung wohl nicht mehr viel übrig geblieben.“ Aber man könne sich ja in kommenden Bauabschnitten hier neu aufstellen.

Bei Leinenpflicht nachhaken

Einen komplett neuen Themenkomplex brachte Susanne Kunisch ins Spiel: Die Vorsitzende des Vereins Rehkitzrettung hatte alle Landkreisbürgermeister angeschrieben und darum gebeten, dass in den Kommunen eine Leinenpflicht für Hunde zunehmende Angriffe auf Wildtiere und deren Nachwuchs begrenzen solle. „Leider haben nur zwei geantwortet.“ Deswegen bat sie in der Videokonferenz nun die vertretenen Kommunalpolitiker nochmals um Unterstützung. Schließlich liege es im Spielraum jeder einzelnen Kommune, hier tätig zu werden für den Tierschutz. In Illschwang gebe es diese Verordnung schon seit 20 Jahren, meinte Bürgermeister Dieter Dehling, sie zeige nun auch bei den Spaziergängern im Gebiet Aichazandt/Haar Wirkung. Koller versprach, die Leinen-Regelung der Stadt von Stadtpark und Trimm-Pfad nochmals auf Ausweitungspotenzial zu prüfen.

Die Anfrage von Matthias Gensch von den Basketballern nach Möglichkeiten der Nutzung von Schulturnhallen zu Trainingszwecken beantworteten Richard Reisinger und Günter Koller: Der Landrat wies auf die Fülle von Anfragen aus dem gesamten Landkreis hin, auch der Zweite Bürgermeister erklärte: „Es allen recht zu machen bei der Riesennachfrage von Vereinen, das geht halt einfach nicht!“

Kreisvorsitzender Harald Schwartz zeigte sich voll des Lobes über die Vorstellungsrunde der möglichen CSU-Bundestagskandidaten für den Landkreis in dieser Woche: „Es gab mit den vier Bewerbern ein optimales Ergebnis, die Präsentationen waren überraschend qualitätsvoll, und mit zwei Damen und zwei Herren zwischen 23 und 53 Jahren sind wir ganz ohne Quote bestens aufgestellt – quasi ein Luxusproblem.“ In wenigen Tagen werde man das Ergebnis der Briefwahl kennen, dann würden sich wohl auch der Amberger Stadtverband und bald die Neumarkter erklären vor der endgültigen Kandidatenkür.

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„Durch die Preissteigerung wäre von einer Förderung wohl nicht mehr viel übrig geblieben.“

Zweiter Bürgermeister Günter Koller zur Sanierung des Waldbades

Stefan Frank (links) und Florian Bart vom CSU-Ortsverband Sulzbach-Rosenberg organisierten die große Video-Schalte von der Geschäftsstelle aus. Bild: ige
Stefan Frank (links) und Florian Bart vom CSU-Ortsverband Sulzbach-Rosenberg organisierten die große Video-Schalte von der Geschäftsstelle aus.
 
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