Gestiegenes Umweltbewusstsein ist auch im Sulzbach-Rosenberger Stadtrat spürbar. Neben dem Mantra von Bürgermeister Michael Göth, der gerne auf die auf LED-Technik umgestellten Straßenlaternen oder den Bezug von Ökostrom hinweist, lässt sich auch bei einigen Entscheidungen im Ratsgremium eine grüne Spur erkennen.
Verhaltene Rufe nach erneuter Etablierung eines Klimaschutzmanagers, breite Zustimmung zu einem Solarpark für die Firma Kurz, Sanierung der früheren Hausmülldeponie „Erzhülle“ sowie Initiativen für nachhaltiges Bauen oder finanzielle Förderung von Gründächern und Regenwassernutzung, gelten als Beispiele. Argumente, die den lokalen Flächenverbrauch als ein der Nachhaltigkeit entgegenstehendes Problem anprangern, kamen nicht zuletzt von Umweltschutzbeauftragten Peter Zahn zuletzt im Hauptausschuss aufs Tapet.
Finanzielle Förderung
In der Februarsitzung des Stadtrates machten sich für die FDP/FWS-Fraktion Martin Pöllath und Hans-Jürgen Reitzenstein für finanzielle Förderung für Maßnahmen stark, die dem Umweltschutz dienen. Gezielt benannten sie zukunftsbewusste Bauherren und Hausbesitzer, die beim Bau oder der Sanierung von Gebäuden Gründächer anlegen oder Regenwasser nutzen. „Wir sehen das als Anreiz, um mehr solche Projekte zu realisieren“, sagte Martin Pöllath.
Wie die beiden Liberalen anführten, hätte sich in den letzten Jahren gezeigt, dass die kommunale Weiterentwicklung nicht ohne eine zusätzliche Flächenversiegelung einhergehe. Die damit verbundene, zunehmende Verdichtung oder Versiegelung des Bodens führe – auch unter Berücksichtigung des Klimawandels – zu großen Herausforderungen für die Umwelt und städtische Infrastruktur. Deshalb solle die Stadt dieser Entwicklung entgegenwirken, in dem ein unbürokratischer und nachhaltiger Impuls die ökologische Weiterentwicklung Sulzbach-Rosenbergs unterstützt. „Gründächer und Regenwasseranlagen könnten bereits frühzeitig bei der Planung neuer Baumaßnahmen aufgegriffen werden oder als Anregung für anstehende Gebäudesanierungsmaßnahmen dienen“, gibt sich Martin Pöllath überzeugt.
Wie die FDP/FWS-Vertreter weiter im Stadtrat erläuterten, seien Dachbegrünungen nachhaltige Zukunfstinvestitionen, die neben der finanziellen auch eine hohe ökologische Rendite abwerfen. Durch eine neu aufgelegtes kommunales Förderprogramm sollten Eigentümer von privat oder gewerblich genutzten Immobilien dazu motiviert werden, aus Eigeninitiative Grünflächen auf den Dächern der Stadt zu schaffen, um damit die Versiegelung am Boden zu kompensieren.
Besseres Stadtklima
„Der Grünanteil in der Wohnumgebung ist ein wichtiger Faktor für die Umwelt- und Lebensqualität der Stadtbewohner. Durch begrünte Dächer kann sich das Stadt- und Siedlungsklima deutlich verbessern“, so Hans-Jürgen Reitzenstein. Gründächer speicherten darüber hinaus bis zu 80 Prozent des Regenwassers, das danach langsam verdunste. Dies bedeute eine Entlastung für die Kanalisation und habe ein kühleres Stadtklima zur Folge. Die FDP/FWS-Fraktion könnte sich hier eine Förderung von 10 Euro/m2 Begrünung vorstellen. Einen ähnlichen Antrag zur Dachbegrünung bei Nebengebäuden brachten auch die Bündnisgrünen ein. Sie könnten sich einen Pauschalzuschuss von 200 Euro vorstellen.
Gekoppelt war der Antrag von FDP/FWS auch mit der Förderung von Regenwassernutzungsanlage. Auch hier sehen die Befürworter einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Einsparung von Trinkwasser sei dabei nur ein Aspekt.
„Wir sehen das als Anreiz, um mehr solche Projekte zu realisieren.“
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