509 Schulen in Bayern erhielten für ihren Einsatz im vergangenen Schuljahr die Auszeichnung „Umweltschule Europa/Internationale Nachhaltigkeitsschule“. In Sulzbach-Rosenberg bekam das Herzog-Christian-August-Gymnasium (HCA) mit der Umwelt-AG diesen Titel. Kultusminister Michael Piazolo und Umweltminister Thorsten Glauber gratulierten per Videobotschaft. Für Umwelt und Nachhaltigkeit mussten sich die Schüler im Schuljahr 2020/21 einsetzen und dabei konkrete Maßnahmen innerhalb der gesamten Schulgemeinschaft entwickeln und durchsetzen, heißt es in einem Bericht an die Presse. „Die Schüler der Umwelt-AG haben dies trotz wechselnder Phasen von Präsenz- und Distanz-Unterricht engagiert und eigenverantwortlich umgesetzt“, so der Schulleiter Dieter Meyer. Er habe, wie er sagt, den Einsatz von Energiebeauftragten begrüßt, musste sich aber doch an einem Montag in der ersten Stunde sehr wundern, warum sich der Beamer nicht einschalten ließ. Die Energiebeauftragten hatten am Freitag alle elektrischen Verbraucher vom Netz getrennt. So seien es oft nur Gewohnheiten, die man einmal durchbrechen muss, um einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, wird er zitiert.
Das breite Feld Klimaschutz war auch immer Thema bei den von der Gruppe initiierten Newslettern, mit denen die gesamte Schülerschaft in das Projekt eingebunden wurde. So konnte der Plastikflaschenverbrauch an den Getränkeautomaten erheblich reduziert werden. Die von der Umwelt-AG gemachten Aufklärungsmaßnahmen führten auch zu einer Verhaltensänderung innerhalb der Familie, wusste Milena Ehrenreich aus der Klasse 10b zu berichten.
Freiwillige Neigungsgruppe
Kunstlehrer Daniel Bischoff hat die Umwelt-AG ins Leben gerufen. Es ist eine Neigungsgruppe. Im Vergleich zu einem Wahlfach, das finanziell und zeitlich in den Schulalltag eingebettet ist, werden Neigungsgruppen ausschließlich freiwillig durchgeführt, heißt es. Auch der Lehrer engagiert sich dafür in seiner Freizeit. Daniel Bischoff sieht das pragmatisch: „Es ist immer wieder interessant, was die Schüler mit Begeisterung und Engagement erreichen können“. Milena Ehrenreich erzählte von der Aufräumaktion. „In einer Gemeinschaftsaktion wurde der Bereich der Buschanpflanzungen vom Müll befreit. Wir haben sogar einen Autoreifen gefunden, einen Minrock und jede Menge Pausenmüll, der schon eingewachsen war." Der Lockdown erschwerte die Bearbeitung des Themas Biodiversität. Sichtbar für alle Schüler wurde ein Insektenhotel aufgebaut. Es habe sich schon eine interessante Population eingefunden, berichtete Direktor Meyer, der die umfunktionierten Paletten mit Pflanzoption von seinem Zimmer aus beobachten kann. Er wagte auch einen Blick in die Zukunft: „Dieser Schulgartenbereich wird demnächst noch von einem Zaun gesichert. Für den Zugang bekommen die Umwelt-AG und die Schulgartengruppe Schlüssel.“
Das große Banner, das weithin sichtbare Zeichen der Auszeichnung, werde im Foyer Schüler, Lehrer und Besucher daran erinnern, wie wichtig Engagement im Bereich Nachhaltigkeit und Umwelt sei. Milena Eisenreich fasste das Engagement von ihr und ihren Mitstreitern so zusammen: „Es macht keinen Sinn, sich nur hinzustellen und zu klagen. Man muss aktiv etwas tun. Wir alle sind gefordert.“ Dazu gehören auch die Instagramseiten „new_gen_eco“ und „vielfalt.im.garten“, mit denen die Gruppe mit der ganzen Welt in Kontakt steht, heißt es.
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