Stellvertretend für die rund 860 Nachwuchskräfte hieß Bayerns Innenminister Joachim Herrmann 150 neu eingestellte Polizisten und Polizistinnen in der VII. Bereitschaftspolizeiabteilung Sulzbach-Rosenberg willkommen. Der Leitende Polizeidirektor Matthias Messer begrüßte die zahlreiche Gäste und definierte in seiner Ansprache die Generation Z als gerechtigkeitsliebend und auf der Suche nach dem tieferen Sinn ihres Tuns. Damit knüpfte er thematisch an den Polizeiberuf an.
Innenminister Herrmann sagte es deutlich: „Wir brauchen Nachwuchs. 2024 planen wir sogar mit insgesamt 1.700 Neueinstellungen bei der Bayerischen Polizei.“ An die Nachwuchskräfte gerichtet sagte der Innenminister: „Sie stehen für wichtige Grundwerte, für Toleranz und Respekt, für die bunte Vielfalt unserer Gesellschaft. Der Staat habe vom Grundgesetz den Auftrag, diese Grundwerte zu schützen. Sie sind aber auch verpflichtet, dass diese Werte jedem Bürger gewährleistet werden.“
Herrmann sprach über die Verrohung der gesellschaftlichen Werte, die zum Teil auch der Digitalisierung geschuldet seien. „Wir müssen uns der Verantwortung bewusst sein, dass Hass und Hetze in Bayern keinen Platz haben dürfen.“
Dass die Politik in Bayern einen gehörigen Anteil an der Sicherheit habe, darüber ließ der Minister keinen Zweifel aufkommen, und im Vergleich zu anderen Bundesländern sagte er: „Die Sicherheit darf nicht das fünfte Rad am Wagen sein.“ Bayern habe die geringste Kriminalitäts- und die höchste Aufklärungsquote, das sage er mit Stolz, meinte der oberste Dienstherr der Bayerischen Polizei. Und für die Arbeit in Uniform hatte er eine eindeutige Erklärung: „Wir in Bayern verstehen den Polizeiberuf als Dienst, als Dienst vom Menschen am Menschen.“ Den Mitgliedern des 71. Ausbildungsseminars sowie den live zugeschalteten Einheiten in Eichstätt, Würzburg, Königsbrunn, Dachau und Ainring wünschte der Minister viel Erfolg bei der Ausbildung, die eine Herausforderung sei, aber nach Abschluss sehr gute Karrierechancen biete.
Die gesellschaftliche Vielfalt verdeutlichten Vertreter der Auszubildenden, mit denen Minister Herrmann anschließend sprach. Nicht nur die beruflichen Qualifikationen seien Beispiele dafür, die von Mechatroniker über kaufmännische Berufe bis hin zum Ex-Profi-Eishockey-Spieler bzw. zum Master-Abschluss in Psychologie reichen. Auch eine doppelte Staatsangehörigkeit wie armenisch, thailändisch, brasilianisch, russisch, türkisch und japanisch sei ein Zeugnis der gesellschaftlichen Bandbreite. Eine Besonderheit waren die eineiigen Zwillinge Lena und Marie aus Maxhütte. Dass sie von ihrem Vater, einem pensionierten Polizisten, nachhaltig bei der Berufswahl beeinflusst wurden, verneinten sie. Sie hätten aber schon immer alles gemeinsam gemacht. So wurde auch die Entscheidung, sich für den Polizeidienst zu bewerben, gemeinsam getroffen.
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