Franken ist zwar nicht weit, für einen echten Oberpfälzer aber doch eine andere Welt, vor allem Oberfranken. Dort, in der Nähe von Bamberg, lebt und wirkt Buck, und aus diesem Mikrokosmos bezieht er seine Inspiration. Als Kulturbotschafter kommt er in den Seidelsaal. Zwischen seinen hinreißenden Liedern erläutert er, wie der Franke an sich ist – und isst: „Wir Franken sterben vor allem am Essen.“
In „Dir schmeggds ned“ werden einem Kostverächter die erlesensten Köstlichkeiten aufgetischt, und das Publikum genießt und leidet zugleich, weil es im Seidelsaal zwar Bier und Brezen gibt, aber keine Rouladen, saure Lunge, Bratwürste, Kraut und was die Bamberger Küche noch so hergibt.
Hymne an den Schweinsbraten
Und dann kommt das Lied, auf das alle seine Fans bei jedem Konzert warten, nämlich „Des vom Schweinebrodn“. Die resche Kruste, das zarte Fleisch, dazu eine würzige Soße mit Knoblauch, Wurzelgemüse und Bier (auf keinen Fall aus dem Packerl!), begleitet von Klößen mit knusprig gerösteten Brotwürfeln im Inneren … Wahrscheinlich gibt es keine andere Hymne an das fränkische Nationalgericht, die so zuverlässig bei allen Zuhörern das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Man sitzt im Seidelsaal, aber man kann den Duft des Bratens förmlich riechen. Sänger und Zuhörer schwelgen in diesem Gaumenschmaus, und als der letzte Ton verklingt, ist es hart, sich nicht an einen gedeckten Tisch setzen zu können.
Mal gibt sich der Liedermacher rockig, dann spielt er Balladen. Immer wieder wird auch das Publikum zum Mitsingen eingeladen. Bei dem Zahnarzt-Lied „Wenns weh dud sohngsis fei“ ergibt das zum Schluss einen prächtigen Schmerzensschrei aus vielen Kehlen.
Sich selbst nicht zu ernst nehmen
Was macht ein erfülltes Leben aus? Diese Frage stellt Buck in seinen Liedern, aber auch in seinen Zwischentexten, und sein Rezept ist eigentlich ganz einfach. Man sollte sich selbst nicht zu ernst nehmen, die Gegenwart bewusst leben und vor allem nie die Lust am Genuss verlieren. Zu den einfachen Freuden gehört auch der Spaß an den Wörtern. Da gibt es ein hinreißendes Lied über den fränkischen Dialekt und eine gesungene Abhandlung über frustrierende Berufe: Der Zitronenfalter muss Zitronen falten, der Rasensprenger jagt Wiesen mit Dynamit in die Luft, der Geigerzähler zählt bei den Bamberger Symphonikern die Streicher …
Irgendwann akzeptieren auch die hartnäckigsten Oberpfälzer im Saal, dass Oberfranken und die Oberpfalz doch viele Gemeinsamkeiten haben. Spätestens als der Liedermacher in der Zugabe schildert, wie sich "bsuffne Männer von ihren nachtblinden Frauen" über die nächtliche Landstraße nach Hause fahren lassen, ist klar, dass sich diese dramatischen Szenen genauso gut hier abspielen könnten. Begeistert singen die Zuhörer mit, träumen mit Buck zusammen „Genau underm Himml“ und sind erst nach einem „Schlaflied“ bereit, nach Hause zu gehen.
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