Sulzbach-Rosenberg
06.07.2022 - 11:24 Uhr

Mann der ersten Stunde verabschiedet sich vom Caritas-Haus St. Barbara in Sulzbach-Rosenberg

Waren es nun 55 oder gar 57 Jahre? Jedenfalls hat Rudolf Ruppert die wirtschaftliche Entwicklung des Seniorenheims St. Barbara sehr lang mit verantwortet. Mit fast 85 Jahren gibt er diese Aufgabe nun ab.

Die Abschiedsfeier im Caritas-Haus St. Barbara war perfekt vorbereitet, aber dann fehlte die Hauptperson: Dank Video-Technik verfolgte der gerade an diesem Tag unpässliche Rudolf Ruppert die vielen Lobes- und Dankesworte von zu Hause aus mit. Ein persönlicher Besuch von Pfarrer Herbert Mader und Heimleiterin Marina Fink bei ihm waren für den nächsten Tag vorgesehen.

Pfarrer Mader blendete zurück auf den Bau des Seniorenheims 1967. Rudolf Ruppert sei damals ein "Mann der ersten Stunde" im Verein Caritas Sulzbach gewesen. Mehr als fünf Jahrzehnte hatte er abwechselnd mit Notar Wilhelm Baumgärtner den Vorsitz inne; war zuständig für den Altbau, den Neubau, für Renovierungen und Neuerungen, Investitionen, den Haushaltsabschluss und die Bilanzen. "Mit fünf Pfarrern von St. Marien hat Ruppert zusammengearbeitet, zuletzt kurze Zeit mit mir", sagte Mader und bekannte: "Er hat mir Augen, Ohren und das Herz geöffnet für dieses Haus!"

Nachfolger Martin Pöllath

"Er kennt St. Barbara wie seine Westentasche, den Bau, seine Mitarbeiter und die Bewohner", beschrieb Heimleiterin Marina Fink den scheidenden Rudolf Ruppert. In sehr persönlichen Worten würdigte sie seine Loyalität, Zuverlässigkeit, Unterstützung und Herzlichkeit. Mit seinem Nachfolger Martin Pöllath wünschte sich Fink eine gute und ideenreiche Zusammenarbeit.

Bürgermeister Michael Göth meinte, Pöllath brauche "eine breite Schulter für die Maßnahmen, die in Zukunft anstehen". Allerdings werde es für den Ruheständler Pöllath schwierig sein, ebenfalls 50 Jahre im Amt in St. Barbara zu erreichen.

"Nicht Vergnügungssteuer-pflichtig"

Der Geschäftsführer des Caritas-Kreisverbands, Günter Koller, schickte seine Grüße und die der Aufsichtsrätin Gabriele Baumgärtner "unte aaf d' Lou" (in den Stadtteil Lohe) und verglich Rudolf Ruppert mit dem „Dampf im Kessel der Lok Kirche“. Dass Martin Pöllath in Zeiten wie diesen ins operative Geschäft eines Altenheims einsteige, nannte er "mutig und nicht Vergnügungssteuer-pflichtig".

Pöllath dagegen betonte, sein Vorgänger hinterlasse ein solides wirtschaftliches Fundament, das durch Zusammenarbeit aller erhalten werden müsse, "damit diese wichtige Institution der Stadt in eine gute Zukunft geführt werden kann". Dabei will der neue Zweite Vorsitzende bei seinem künftigen Handeln im Haus St. Barbara "das Wohl der Bewohner und Mitarbeiter nicht aus den Augen verlieren".

Für die Pausen zwischen den Redebeiträgen war "Sax Factory" zuständig, ein Saxofon-Quartett der Städtischen Sing- und Musikschule um den Leiter Stefan Frank. Auch einige Heimbewohner hatten mit ihren Betreuerinnen ein kleines Programm einstudiert. Zum Walzer von Johann Strauß und zum Sorbas-Tanz wurden Arme und Beine bewegt oder Tücher im Rhythmus der Musik geschwungen.

Hintergrund:

Caritas-Haus St. Barbara im Lauf der Zeit

  • 1965: Baubeginn des Altenheims und der Kapelle
  • 1967: Segnung des Hauses, Einzug der Mallersdorfer Schwestern
  • 1980 – 1982: Erweiterung durch einen Neubau
  • 1983 – 1995: Sanierung und Umbau des Altbaus
  • 2003 – 2007: Sanierung des Neubaus
  • 2008 – 2017: Sinnesgarten angelegt, Pforte und Eingangsbereich neu gestaltet
 
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