Musik und Märchen schaffen Aufmerksamkeit für das Thema Demenz

Sulzbach-Rosenberg
28.09.2022 - 16:48 Uhr

Träumen, Erinnern, Genießen - ein Abend mit Musik und Märchen im Capitol macht's möglich. Seinem Motto "Vergissmeinnicht" kommt dabei eine ganz besondere Bedeutung zu.

Mit Märchenrock, dargeboten von Kreiner und Reiner, begann die Benefizveranstaltung zugunsten des Bayerischen Demenzfonds

Musikalisch ging es quer durch die Epochen beim Benefizkonzert des Vereins zur Förderung der Seelischen Gesundheit im Alter (Sega). Sicher weckten die gespielten Stücke bei den Zuhörern Erinnerungen an besondere Tage, an Jugenderlebnisse und Kinderzeiten. Nicht jeder Mensch kann sich erinnern, aber genießen kann jeder. Deshalb war dieses Konzert ein überzeugendes Beispiel dafür, wie wichtig es ist, das Thema Demenz ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken.

Ein Sektempfang war der Auftakt, dann traten Kreiner & Reiner auf die Bühne. Lotte und Sabine Kreiner spielten zusammen mit Reiner Wild Folksongs, die das Publikum in Gedanken zurückversetzten an romantische Abende am Lagerfeuer. Bei „The Downlands“ summten viele leise mit, bei „Save the Whales“ sollten die Zuhörer sogar mit Meeresgeräuschen die Musiker auf der Bühne ergänzen. Das Wellenrauschen und Möwenschreien aus den Stuhlreihen war allerdings recht zögerlich. Zwischen den Liedern erzählte Sabine Kreiner bekannte und unbekannte Märchen, darunter auch das hinreißende „Hahnerl und Hennerl“ aus der Sammlung von Franz Xaver Schönwerth.

Operettenarien ließen das Capitol funkeln. Nicole Glamsch sang mit heller, klarer Stimme, begleitet von Roland Nitzbon am Piano und Falk Glamsch mit der Flöte. Da wurden die Eleganz, aber auch Frivolität einer vergangenen Epoche lebendig. Schließlich lud Kitchenrock zu einer musikalischen Zeitreise zum Mitsingen ein. Das Publikum ließ sich nicht zweimal bitten.

Die Benefizveranstaltung war Teil der Bayerischen Demenzwoche. Ergänzt wurde das musikalische Programm durch Informationen zum Thema Demenz. Kathrin Fischer vom Bayerischen Demenzfonds erklärte, dass zwei Drittel der Menschen mit Demenz zu Hause gepflegt werden. Es gehe deshalb darum, nicht nur für Betroffene Angebote zu schaffen, sondern auch Angehörige zu entlasten. Deshalb fördere der Demenzfonds niedrigschwellige, nachhaltige Projekte, die von bürgerschaftlichem Engagement getragen sind. Wichtig sei auch die Bildung von Netzwerken.

Sonja Oleson von der Oberpfälzer Fachstelle Demenz und Pflege brachte es auf den Punkt: "Uns geht es darum, Versorgungslücken zu schließen. Dafür brauchen wir Menschen mit guten Ideen. Die gibt es in der Oberpfalz, aber ihnen fehlt oft das Geld. Dafür gibt es den Bayerischen Demenzfonds – eine großartige Sache!" Ihm fließen alle Einnahmen des Abends zu.

 
 

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