Sulzbach-Rosenberg
27.07.2022 - 16:43 Uhr

Der neue Rüstwagen der Feuerwehr Rosenberg bekommt den kirchlichen Segen

Die Fäden wurden im Bayerischen Wald gezogen, seinen Aufbau bekam er im Zillertal: Jetzt steht der neue Rüstwagen in der Fahrzeughalle der Feuerwehr Rosenberg und kann mit dem Segen der Kirchen ausrücken.

von mfh

Der Posaunenchor Rosenberg-Poppenricht eröffnete den Festabend mit Fahrzeugsegnung im Gerätehaus der Feuerwehr Rosenberg. Dann begrüßte der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Hans König, die zahlreichen Gäste aus Wirtschaft und Politik.

Anschließend segneten Diakon Peter Bublitz und Pfarrer Daniel Götzfried gemeinsam das Fahrzeug. Bublitz erklärte, dass das Wort "segnen" von lateinischen "signare" abzuleiten sei, was übersetzt auch "ein Zeichen setzen" bedeute. "Daran fehlt es dem neuen Rüstwagen nicht", sagte Bublitz. "Wir aber setzen ein unsichtbares Zeichen, den Segen Gottes."

Nicht wirklich gefährlich seien die Feuer gewesen, die er bisher löschen durfte, erzählte Pfarrer Götzfried - "ein Lagerfeuer vielleicht". Dann richtete er seine Worte direkt an die Feuerwehrleute: "Gerade weil Sie als Einsatzkräfte um die Gefahren wissen, ist es so wichtig, Vertrauen zu fassen. In die eigenen Stärken und Fähigkeiten, in die Kollegen und Kolleginnen rechts und links neben Ihnen bei einem Einsatz. Vertrauen auch in die Ausrüstung, mit der Sie Ihre Einsätze bestreiten. Und das Vertrauen in Gott."

Symbolische Schlüssel-Übergabe

Der Posaunenchor leitete zum weltlichen Teil der Veranstaltung über. Von der Zwieseler Firma Fire & Safety Kilian war Geschäftsführer Berthold Kilian angereist, der die Fahrzeugbeschaffung als Partner von der Planung bis zur Übergabe begleitet hat. "Wenig Einsatzstunden, aber viele Übungsstunden", war sein Wunsch für die Feuerwehrleute. Dann übergab er symbolisch die Fahrzeugschlüssel an Bürgermeister Michael Göth. Er versprach, sie an die Feuerwehr Rosenberg weiter zu geben, denn er selbst besitze keine Fahrerlaubnis für den Rüstwagen. "Professionalität zeichnet unsere Feuerwehren aus. Für die Ausrüstung sind wir als Kommune gefordert", betonte Göth und versicherte, dass der Stadtrat die Notwendigkeit guter Ausrüstung befürworte und so auch den Dienst am Bürger gewährleiste.

Kommandant Jürgen Schloß ließ das Projekt Rüstwagen von den Anfängen Revue passieren. "Bereits 2016 begannen die ersten Gespräche. Fünfmal musste ich das 87 Seiten umfassende Werk der Ausschreibung ändern." Schloß zeigte rechtliche Vorgaben bei der Ausschreibung auf. Die Angebote wurden letztlich vom Anwaltsbüro Mayburg geprüft und gewertet. Dann wurde das Fahrzeug auf Basis eines Scania-Fahrgestells in Österreich bei der Firma Empl im Zillertal aufgebaut. "So schön und toll das Auto auch sein mag, es ist ein Einsatzmittel und Werkzeug, das uns von der Stadt zur Verfügung gestellt wurde. Es ist weder ein Spielzeug noch ein Prestigeobjekt, es dient einzig und allein dazu, Menschen zu helfen", betonte der Kommandant.

Kommandant bricht Lanze für Stadtteilwehren

Schloß dachte auch an die beiden Stadtteil-Feuerwehren Siebeneichen und Großalbershof, die mit unzulänglichen infrastrukturellen Gegebenheiten zu kämpfen hätten. "Es gibt eine Flut an Hygienevorschriften. Aber wie soll man die einhalten, wenn es nicht einmal eine Toilette, geschweige denn ein Waschbecken im Feuerwehrhaus hat?" Sein Appell in Richtung Rathaus: "Ich bitte alle Verantwortlichen, hier zeitnah eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu schaffen."

Hintergrund:

Technische Daten des neuen Feuerwehrfahrzeugs

  • Fahrgestell und Motor: Scania, 450 PS, Allradantrieb
  • Abmessungen: Breite 2,5 Meter, Höhe 3,3 Meter
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 16 Tonnen
  • Aufbau: Firma Empl/Tirol, vertreten durch Firma Kilian/Zwiesel
  • Hydraulischer Rettungssatz: Firma Lukas, Erlangen
  • Paratech-Abstützungssystem: Heavy Rescue, München
 
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