Sulzbach-Rosenberg
13.01.2025 - 13:58 Uhr

Neues CT-Gerät im Krankenhaus St. Anna kann jetzt auch das Herz scannen

Die Radiologie am St.-Anna-Krankenhaus hat einen brandneuen Computertomographen (CT) in Betrieb genommen. Das Gerät ist schneller, präziser und schont die Patienten. Es ermöglicht jetzt auch Untersuchungen am Herzen.

Wenn der Radiologe Bakia Bessong sich an „sein“ neues CT stellt, um zusammen mit dem stellvertretenden Krankenhaus-Vorstand Thomas Baldauf ein Foto zu machen, dann sieht man ihm an, wie er sich freut: Das St.-Anna-Krankenhaus investiert – trotz enger finanzieller Rahmenbedingungen – weiter in fortschrittliche Technik und verfügt jetzt über ein auf dem Europäischen Radiologie-Kongress (ECR) als Weltpremiere vorgestelltes, hochmodernes CT-Gerät.

Im Sulzbach-Rosenberger Krankenhaus St. Anna ist seit Jahresbeginn ein neuer Computertomograph (CT) im Einsatz. Laut Pressemitteilung kostete das hochmoderne Gerät, das in der Radiologie steht, eine halbe Million Euro und ist zum einen schneller und präziser als das jetzt ausgemusterte Vorgänger-System, zum anderen auch schonender für die Patienten und mit noch größerem Leistungsspektrum.

CT nach Unfällen unverzichtbar

Die Computertomographie ist ein sogenanntes bildgebendes Verfahren, das einen detaillierten Blick in den menschlichen Körper ermöglicht. Gerade nach Unfällen ist die Computertomografie unverzichtbar. Bei der Suche nach Blutungen und Verletzungen kann keine andere Methode so schnell und präzise entscheidende Informationen für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte liefern. Deshalb befindet sich die Zentrale Notaufnahme in St. Anna mit ihrem Schockraum auch nur einen Verbindungsflur weit entfernt vom CT in der Radiologie.

"Mit unserem neuen CT von Philips können wir eine hochmoderne Bildgebung sowie eine exzellente Qualität der Diagnostik für unsere Patientinnen und Patienten anbieten", erklärt Radiologe Bakia Bessong. "Die 360 Grad-Rotation unseres neuen CTs ist extrem schnell. Außerdem steckt viel mehr Rechenpower in dem Gerät, um die Daten verzerrungsfrei zu generieren", betont der Facharzt.

Vorteile für Patienten

Das neue Gerät bietet für Patienten mehrere Vorteile. Dank einer speziellen Filtereinrichtung stören Metalle im Körper die Bildgebung nun deutlich weniger – das ist beispielsweise für Patienten der Unfallchirurgie, die mit einer Endoprothese (künstlichem Gelenkersatz) ins CT müssen, wichtig.

Außerdem ist es weniger schädlich: "Die deutlich reduzierte Strahlenexposition schont die Patienten im CT. Zudem kommen wir künftig auch mit weniger Kontrastmittel aus", erklärt Bakia Bessong. Zudem seien jetzt auch Herzuntersuchungen möglich: "Künftig können wir dank der besseren Gefäßdarstellung auch Koronar-CTs durchführen und bieten damit eine schonende, nicht-invasive Methode, um zum Beispiel Engstellen oder Verkalkungen an den Herzkranzgefäßen zu erkennen", freut sich Dr. Klaus Nester, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Notfallklinik.

Neukauf nach zehn Jahren

Das neue CT zog bereits im Dezember in die Radiologie ein. Danach fanden Schulungen für die Medizinisch-technischen Radiologie-Assistentinnen statt, und es gab Prüfungen für den Echtbetrieb. Mittlerweile ist die CT-Premiere geglückt: Die ersten Patienten waren noch im Dezember im neuen Gerät.

"Einen Computertomographen kauft man nicht alle Tage. Das machen wir zuerst für den medizinischen Fortschritt, daneben aber auch, weil wir unsere Großgeräte circa alle zehn Jahre austauschen müssen, sonst sind diese aufgrund der dann stark steigenden Wartungs- und Instandhaltungskosten irgendwann nicht mehr wirtschaftlich", erklärt stellvertretender Krankenhausvorstand Thomas Baldauf.

Hintergrund:

So funktioniert ein Computertomograph

  • Mit einem Computertomographen können Ärzte den Körper von innen betrachten. So lassen sich Verletzungen oder Krankheiten aufspüren.
  • Bei der Untersuchung umkreist eine Röntgenröhre den Patienten und sendet gleichzeitig ein Röntgenstrahlenbündel aus.
  • Gegenüber umkreist ein Mess-Detektorsystem den Patienten. Die Röntgenstrahlen durchdringen den Körper und treffen auf das Messsystem. Die hier erfassten Messwerte werden von einem Computer weiterverarbeitet und ermöglichen die Rekonstruktion von 3D-Schnittbildern - auch von Organen wie Lunge oder Herz.
 
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