P+R-Anlage am Sulzbacher Bahnhof: Fast zwei Millionen Euro für neue Mobilität

Sulzbach-Rosenberg
01.06.2023 - 15:58 Uhr
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Die Arbeiten zur neuen Park+Ride-Anlage am Sulzbacher Bahnhof laufen auf Hochtouren. Beim Rundgang gab es Informationen, die Baufortschritt, Kostenrahmen und den Abschluss des Millionenprojektes betreffen.

Baumaschinen rattern in der Bahnhofstraße derzeit meist bis in die Abendstunden. Der vielbefahrene Verkehrsweg in Sulzbach-Rosenberg ist deswegen gesperrt. Anwohner, Pendler und Verkehrsteilnehmer müssen zwar einiges aushalten, sollen aber bis zum Herbst mit einer neuen Park+Ride-Anlage und weiteren Verbesserungen, die zum großen Teil auf dem früheren BayWa-Gelände umgesetzt werden, entlohnt werden. So jedenfalls sahen es beim Ortstermin zum Baufortschritt am Mittwoch, 31. Mai, Planer Martin Dunst vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Freudenberg, der im Baureferat für Tiefbau zuständige Roland Greipel sowie Erster Bürgermeister Michael Göth.

Wohin die Reise mit der P+R-Anlage am Ende gehen soll, wird durch den aktuellen Stand des Projektes, das die Amberger Baufirma Englhard ausführt, deutlich. Mit einem Mehrangebot an Parkplätzen, Bushaltebuchten und -stellflächen sowie verschiedenen Verbesserungen für Zweiradfahrer, einschließlich Ladestationen, will sich die Stadt Sulzbach-Rosenberg für neue Mobilität fitmachen und so auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. „Am Ende wird der gesamte Bereich zur zentralen Stelle und zum Drehkreuz für den Öffentlichen Personennahverkehr in Sulzbach-Rosenberg“, so der Rathauschef auf Nachfrage.

Bus-Verteiler über Kreisel

Neu gedacht hat das Konzept für die großflächige Park+Ride-Anlage mit einem Kostenvolumen von etwa 1,8 Millionen Euro das Freudenberger Ingenieurbüro Dunst. Seine Planungen sehen eine großzügige Osterweiterung des Geländes vor, die im Februar mit dem Abbruch der alten BayWa-Lagerhalle und Mitte März mit dem Spatenstich Fahrt aufnahm. In die Überlegungen von Martin Dunst flossen auch die Bedürfnisse eines zeitgemäßen barrierefreien ÖPNV ein, die in eine neue Struktur mit unterschiedlichen Zonen für Langzeitparkplätze, Bus-Verteiler über einen „Kreisel“ und einem modernen Platz-Charakter für Zweiräder eingebunden sind.

Ein weiterer Schwerpunkt ist der Erhalt der Großbäume auf der Parkseite, wofür die Straße um etwa drei Meter verschoben wurde, sowie auch eine umfangreiche Neupflanzung und Begrünung. „Im Zuge der Bauarbeiten haben wir auch alle Leitungen der Versorger, wie etwa Telekom, Teranet, Fernwärme, Wasserleitung und Kanal, gleich mitverlegt, um Mehrfachaufgrabungen zu vermeiden“ ergänzte Roland Greipel. Großes Lob hatte die Runde auch für die Baufirma Englhard übrig, die mit Bauleiter Patrick Strachotta und Polier Markus Mederer für einen bislang reibungslosen Bauablauf sorgt. „Wir liegen voll im Zeitplan, und auch bei den Kosten könnte es eine Punktlandung werden“, so Martin Dunst.

Altes Granitpflaster eingebaut

Wie auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien weiter erklärt wurde, sei bei der Neugestaltung auch ressourcenschonend altes Granitpflaster für Randeinfassungen verwendet worden. Künftig werde es auch zwei Busbuchten für je zwei Busse - eine auf der Bahnhof- und eine auf der Stadtparkseite - geben. Im Bereich Bahnhof kommt eine Haltestelle für drei Busse hinzu. „Auf dem Langzeitparkplatz wird es 96 Stellflächen, davon 12 mit E-Lademöglichkeit, geben. Die Auflockerung dieses Areals wird durch Bäume erreicht, die voraussichtlich im Herbst gepflanzt werden“, war vom Planer zu erfahren.

Über einen Wendeplatz („Kreisel“), der von Bussen und Autos genutzt werden könne, sollen künftig alle Fahrzeuge auf dem Gelände zu den Lang- und Kurzzeitparkplätzen verteilt werden. Am Rande dieses Wendeplatzes seien zudem zwei Bus-Parkplätze vorgesehen, es gibt 15 neue Kurzzeitparkplätze, drei Taxi-Stellflächen, zwei Behindertenparkplätze sowie drei Mutter-Kind-Parkplätze.

Neuer Platz mit Ladestationen

Die östlich an das Bahnhofsgebäude anschließende Fläche erhalte Platzcharakter durch hochwertiges Pflaster sowie eine Betonmauer als Sichtschutz und optische Einfassung. Auf dem Platz befinden sich Fahrradsammelschließanlagen, offene Motor- und Fahrrad-Hallen, Wartehalle für die Busbucht, Abschließanlage für E-Bike-Akkus mit Lademöglichkeiten, eine Infotafel sowie eine Fahrradreparaturstation. „Auf der Stadtparkseite bauen wir auch einen neuen Gehweg, und es gibt eine neue Beleuchtung für den gesamten Bereich“, ergänzte Roland Greipel, der eine Aufhebung der Vollsperrung in der Bahnhofstraße für Ende August prognostizierte.

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Sulzbach-Rosenberg21.03.2023
Hintergrund:

Neue P+R-Anlage am Sulzbacher Bahnhof

  • 96 Langzeitparkplätze, davon
    12 mit E-Lademöglichkeit
  • 15 Kurzzeitparkplätze
  • 2 Busbuchten rechts und links
  • 1 Haltestelle für drei Busse
  • Neuer Wendeplatz („Kreisel“)
  • 2 Busparkplätze beim „Kreisel“
  • 3 Taxi-Stellplätze
  • 2 Behindertenparkplätze
  • 3 Mutter-Kind-Parkplätze
 
 

Kommentare

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Alexander Zimniok

"eine Betonmauer als Sichtschutz"

eine hässliche Betonmauer - wir haben 2023 menschenskinder...

Vor was soll die schützen? Ungewaschenen Zügen? Die Reisenden im Zug vor bunten Autos?

Schlimm.

22.06.2023