Während der Pandemie verzeichnet die Raiffeisenbank Sulzbach-Rosenberg einen Anstieg bei den Kundeneinlagen. Wie bei der Vertreterversammlung berichtet, habe den Menschen einfach die Möglichkeit zum Ausgeben des Geldes gefehlt. Die Genossenschaftsbank hatte sich gegen eine digitale Vertreterversammlung entschieden. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Heldrich begründete bei seiner Begrüßung die Entscheidung so: „Wir möchten mit ihnen persönlich in Kontakt treten, ganz so, wie es unser genossenschaftliches Modell vorsieht und wie Sie es aus der Vergangenheit gewohnt sind!“ Unter Einhaltung strikter Abstand- und Hygieneregeln ging die Versammlung im Gasthaus Wagner in Großenfalz über die Bühne.
Wie Heldrich in seinem Jahresrückblick feststellte, war das 2020 gestartete Dachmarken-Motto „Morgen kann kommen“ die richtige Wortwahl für das erste Corona-Jahr. Gründe dafür legte Vorstand Erich Übler in seinem Bericht dar. Trotz schwieriger Vorzeichen hatte sich das Geschäftsjahr positiv entwickelt. Übler wies auf die Bilanzsumme hin, die mit insgesamt 482 Millionen Euro um 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht werden konnte. Auch das Kreditgeschäft konnte gesteigert werden.
Vorstand zufrieden
„Mit einem Zuwachs von 8,3 Prozent auf 223 Millionen Euro lagen wir über den Planwerten. 56 Millionen Euro wurden von uns als Kredite neu bewilligt“, erklärte Übler diesen Punkt des Aktivgeschäfts. Auf der Passivseite der Bilanz seien die Kundeneinlagen um 7,5 Prozent auf 377 Millionen Euro gewachsen. Übler führte das Wachstum darauf zurück, dass das Geld während des Lockdowns im Frühjahr und im Herbst nicht ausgegeben werden konnte. Zusammenfassend erklärte der Vorstand, dass das Jahr 2020 für die Raiba Sulzbach-Rosenberg eG ein absolut zufriedenstellendes Jahr gewesen sei. Zum Abschluss seiner Ausführungen stellte Übler fest: „Wer wie wir erfolgreich wirtschaftet, der zahlt auch Steuern. Wir haben für 2020 mit 851 630,62 Euro Steuerzahlung zur Finanzierung unseres Gemeinwesens beigetragen!“
Vorstandsmitglied Martin Sachsenhauser stellte der Vertreterversammlung die Förderbilanz vor und machte sich Gedanken über Megatrends, die auch das Bankengeschäft beeinflussen. Im Jahr 2020 konnte die Bank 62 228 Euro an Spenden für Schulen, Kindergärten, Vereine und gemeinnützige Einrichtungen vergeben. Mittlerweile sei das zwölfte VR-Mobil angeschafft worden. Das ist ein mit Elektromotor ausgestatteter Kinderwagen mit Platz für sechs Kinder. Wie Sachsenhauser erklärte, sei durch Corona das digitale Geschäftsfeld um mindestens fünf Jahre nach vorne katapultiert worden. Gleichzeitig wies er aber auch auf Themen hin, mit der sich die Gesellschaft in Zukunft auseinandersetzen muss wie zum Beispiel sinkende Renten oder die Überwindung sozialer Ungerechtigkeiten. Er richtet deutliche Worte in Richtung Gesetzgeber, der die Banken verpflichtet, auch auf nachhaltige Anlageprodukte hinzuweisen. „Was wollen wir uns noch alles vorschreiben lassen?“ Diese von ihm in den Raum gestellte Frage relativiert er mit der Feststellung: „Der mündige Bürger, ein schönes modernes Märchen!“
Das Warengeschäft der Raiffeisen-Lagerhaus Amberg-Sulzbach GmbH war im Jahr 2020 zufriedenstellend und erreichte in den fünf Geschäftsstellen einen Gesamtwarenumsatz von 33,2 Millionen Euro.
Nach der Bekanntgabe des gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungsberichts durch Dieter Heldrich führte Walter Friedrich als Vertreter des Genossenschaftsverbands Bayern die anschließende Abstimmung zur Beschlussfassung über die Bekanntgabe des Prüfungsberichts sowie des Jahresabschlusses durch.
Funktionäre entlastet
Vorstand und Aufsichtsrat wurden entlastet. Turnusgemäß scheidet jedes Jahr ein Drittel der Aufsichtsratsmitglieder aus. Dieses Jahr waren das Aufsichtsratsvorsitzender Dieter Heldrich und Aufsichtsratsmitglied Markus Graf. Beide stellten sich erneut zur Wahl und wurden von der Versammlung einstimmig bestätigt.
Bürgermeister Michael Göth stellte am Ende der Veranstaltung die Frage, ob Grußworte noch zeitgemäß seien, sind sie doch während der Pandemie zu Exoten geworden. Seine Antwort darauf war der Dank an die Genossenschaft für deren Unterstützung für die Gesellschaft und die Vereine und die Förderung zahlreicher sozialer Projekte.
Raiffeisenbank Sulzbach-Rosenberg 2020
- 482 Millionen Euro Bilanzsumme
- 223 Millionen Euro Kredite
- 377 Millionen Euro Kundeneinlagen
- Rund 850 000 Euro Steuerleistung
- 62 228 Euro Spenden
„Mit einem Zuwachs von 8,3 Prozent auf 223 Millionen Euro lagen wir über den Planwerten. 56 Millionen Euro wurden von uns als Kredite neu bewilligt.“
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