Sulzbach-Rosenberg
26.08.2019 - 17:24 Uhr

Reise zu Quellen des Bieres

Es muss eine durstige Ära gewesen sei, die "gute alte Zeit": In Sulzbach-Rosenberg hat es eine Vielzahl an Brauereien, Malzhäusern und Gaststätten gegeben. Heimat-Autor Erwin Kraus plant ein neues Buch-Projekt zum lokalen Brauwesen.

Das vordere Kommunbrauhaus in der Oberen Bachgasse, wo einst der Bayerische Hof, die Brauerei Sperber und der Fuchsbeck ihre Biere einbrauten. Die Geschichte dieses Gebäudes, der Sulzbach-Rosenberger Brauereien und Wirtshäuser will Chronist Erwin Kraus in einem weiteren Bildband aufleben lassen. Bild: Archiv Erwin Kraus
Das vordere Kommunbrauhaus in der Oberen Bachgasse, wo einst der Bayerische Hof, die Brauerei Sperber und der Fuchsbeck ihre Biere einbrauten. Die Geschichte dieses Gebäudes, der Sulzbach-Rosenberger Brauereien und Wirtshäuser will Chronist Erwin Kraus in einem weiteren Bildband aufleben lassen.

Die Sulzbach-Bücher "Wie es früher einmal war", die in vielen Wohnzimmern stehen, haben ihm viel Aufmerksamkeit verschafft. Es war eine lange Fleißarbeit: Vier Bände über Altstadt, Straßen, Häuser, Bürger, Geschäfte und Handwerksbetriebe hat er von 2008 bis 2013 geschaffen. Zu all diesen Büchern brachte er noch jeweils eine Doppel-DVD mit Hunderten historischen Bildern über Sulzbach-Rosenberg heraus.

Eine große Aufgabe und ein besonderes Anliegen war es für ihn, die sechs Bergwerke, den Bergknappenverein und die Bergknappenkapelle in einem Buch zusammenzufassen - zunächst den Annaschacht, der 1974 geschlossen wurde, und den Eichelbergschacht (bis 1978).

Deswegen trat Kraus in den Bergknappenverein ein, um mehr Kontakt zu den Bergleuten zu bekommen: Sie erzählten aus alten Zeiten, schilderten Episoden und Geschichten. So wurde er in die Materie des Erzabbaus eingeführt. An Weihnachten 2015 war es dann so weit: Band 5 über die Sulzbach-Rosenberger Bergwerke, Bergknappenverein und -kapelle kam auf den Markt.

Die Maxhütte, lange der größte Arbeitgeber der Region, sollte sein nächstes Projekt werden. Drei Jahre recherchierte er und präsentierte an Weihnachten 2018 stolz den 6. Band "Maxhütte - ein Hüttenwerk und seine Geschichte - 150 Jahre Stahlerzeugung in der Oberpfalz", ebenfalls mit Doppel-DVD mit vielen Bildern samt Film über Betriebsablauf und Ruine des Hüttenwerks.

Jetzt ist sein neues Projekt in Arbeit, und wie immer setzt Kraus auf die Mithilfe der Bürger: "Brauereien. Wirtshäuser, Biergärten einst und jetzt" wird sich wieder aus einer Fülle von alten Bildern speisen. Der Autor bittet deswegen darum, dass man ihm historische Aufnahmen zu den Themen zur Verfügung stellt, am liebsten Innenaufnahmen der alten Wirtshäuser, mit oder ohne Gäste.

Er besuchte auch schon die noch vorhandenen Brauereien, ließ sich in deren Geschichte einweisen und sprach mit vielen Zeitzeugen. Bei den historischen Fakten stützt er sich auf ein einheimisches Standardwerk: "Das Brauwesen in Sulzbach-Rosenberg" von Rudolf Heinl, erschienen 1979.

Einige Kapitel daraus wird er in Bildform aufleben lassen: Das Braugeschehen im Boch, das Kommunbrauhaus, in dem Bayerischer Hof, Sperber und Orth einst ihr Bier schufen, private Brauereien, Mälzereien und natürlich Wirtshäuser kommen zu ihrem Recht, ebenso natürlich die heutigen Brauereien. Auch an verschiedene Braumeister will Kraus erinnern, es gibt Bilder von historischen Bierfilzln und Bierkrügen.

Wer also Material hat, das sich für das Buch eignet, sollte Erwin Kraus unter 29 06 kontaktieren oder per E-Mail (erwin.kraus1[at]freenet[dot]de). Als Erscheinungstermin hat er Weihnachten 2020 ins Auge gefasst. Dann ist die Historie um eine Dokumentation reicher - wir dürfen gespannt sein. Und einstweilen ein Seidel Bier aufmachen.

Auch beim Rennerbräu ist längst kein Sudkessel mehr in Betrieb. Im Bild Georg Renner mit seiner Tochter Hildegard, der jetzigen Seniorchefin des Bayerischen Hofes. Bild: Archiv Erwin Kraus
Auch beim Rennerbräu ist längst kein Sudkessel mehr in Betrieb. Im Bild Georg Renner mit seiner Tochter Hildegard, der jetzigen Seniorchefin des Bayerischen Hofes.
Wer kann sich noch an die Brauerei Ullmann in der Neustadt erinnern? Nachfolger waren das Herzogstüberl und aktuell die Zauberhöhle. Bild: Archiv Erwin Kraus
Wer kann sich noch an die Brauerei Ullmann in der Neustadt erinnern? Nachfolger waren das Herzogstüberl und aktuell die Zauberhöhle.
 
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