Die fünfte Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt des bayrischen Groß-und Außenhandels endete am 18. Juli ergebnislos. Die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitnehmer sehen beim Angebot der Arbeitgeber von 5,1 Prozent ab September 2023 und 2,9 Prozent ab August 2024 einen Reallohnverlust. Zweimal 700 Euro Inflationsausgleichsprämie zu erhalten, soll den Reallohnverlust verbergen, heißt es in einem Infoblatt der Gewerkschaft. Um ihren Forderungen vor der nächsten Verhandlungsrunde am 28. August Nachdruck zu verleihen, sind die Beschäftigen der Firma Stahlgruber Logistikzentrum Sulzbach-Rosenberg am Montag, 24. Juli, in den Streik getreten, der bis einschließlich Freitag, 28. Juli, dauern soll. Die konkreten Forderungen sind eine tabellenwirksame Lohnerhöhung von 13,1 Prozent und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen von 250 Euro im Monat.
Am Mittwoch, 26. Juli, versammelten sich die Streikenden beim Gasthof Wulfen in Kauerhof. Christin Rappl (Verdi-Streikleiterin der Oberpfalz) begrüßte rund 180 Streikende auf dem Parkplatz und formulierte erneut die Forderungen an die Arbeitgeber. Jörg Jäger, der Betriebsratsvorsitzende des Logistikzentrums, machte seinem Ärger Luft, dass die Arbeitgeber kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegten und so den Tarifkonflikt weiter verschärfen, wie er sagte. Verdi-Gewerkschaftssekretärin Kathrin Birner hatte ein einfaches Beispiel parat, das den Arbeitskampf aus ihrer Sicht auf ganz einfache Weise erklärte: „Wenn schon die Berg-Maß 8,90 Euro kostet, dann müssen auch die Löhne rauf.“
Wolfgang Berndt, Vorsitzender des DGB-Kreisverbands Amberg-Sulzbach, drückte in seiner Rede seinen Respekt für den Mut aus, den die Streikenden für den Arbeitskampf um eine gerechte Entlohnung aufbringen, und schwor sie auf weitere gemeinsame Entschlossenheit ein. Ob die Arbeitgeber bei der nächsten Runde wieder "nur eine Beruhigungspille" auf den Tisch legen oder einen realen Vorschlag in der Aktentasche haben, werde die Verhandlung Ende August zeigen, sagte Berndt.
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