Sulzbach-Rosenberg
19.11.2023 - 15:31 Uhr

Sulzbach-Rosenberg gedenkt am Volkstrauertag der Opfer der Kriege

Seit 71 Jahren gibt es den Volkstrauertag in Deutschland als staatlichen Gedenktag. Der Kranz, den Bürgermeister Michael Göth für die Stadt Sulzbach-Rosenberg am Ehrenmal auf dem Schlossberg niederlegte, blieb nicht der einzige.

von mfh

Begleitet von schwermütiger Musik der Bergknappenkapelle, marschierten am Sonntag Vereine und zahlreiche Gruppen mit ihren Fahnen sowie Bürger der Stadt Sulzbach-Rosenberg anlässlich des Volkstrauertages zum Ehrenmal auf dem Schlossberg. Der Himmel legte für die Gedenkfeier eine Regenpause ein, und bei trockenem Wetter erinnerte Bürgermeister Michael Göth an den Ursprung des Volkstrauertages, der seit 1952 als staatlicher Gedenktag am vorletzten Sonntag vor dem ersten Advent begangen wird.

"Es ist bereits der zweite Volkstrauertag in Folge, an dem wir nicht nur der Toten der vergangenen Kriege gedenken, sondern auch um die gegenwärtigen Opfer von Krieg und Gewalt trauern müssen", betonte der Bürgermeister. Der fast zwei Jahre andauernde Krieg in der Ukraine, der erneut aufgeflammte Nahost-Konflikt nach den grausamen Attentaten der Hamas an der israelischen Zivilbevölkerung erfüllten ihn mit großer Sorge.

"Mancher fragt sich deshalb, ob der Volkstrauertag angesichts des gegenwärtigen Grauens von nicht enden wollenden Kriegen noch einen Sinn macht. Und mancher fürchtet, dass die Mahnungen, die an diesem Tag ausgesprochen werden, wirkungslos verhallen." Daraus leitete der Rathauschef einen Appell an die Gesellschaft ab: "Überall in unserem Land gibt es Mahnmale zur Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt. Das beste Denkmal aber, das wir uns schaffen können, ist der Aufbau einer Gesellschaft, die über alle Grenzen hinweg von Toleranz, gegenseitiger Achtung und Humanität geprägt ist." Göth mahnte über alle Generationen und politische Grenzen hinweg für den Frieden einzutreten, "denn auf Hass, Grausamkeit und Menschenverachtung lässt sich keine Zukunft bauen".

Wie der Bürgermeister vor ihm legte auch Karl-Heinz Herbst, Vorsitzender der Ortsgruppe des VdK, einen Kranz nieder. Für die Soldaten- und Reservistenkameradschaft Sulzbach-Rosenberg trat Manfred Lilla ans Mikrofon. "Wenn wir in Stille an ihren Gräbern stehen, mahnt uns eine innere Stimme: 'Schafft Frieden und bewahrt ihn euch und den nachfolgenden Generationen.'“, zitierte er einen Satz des ehemaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss anlässlich der Einweihung eines Soldatenfriedhofs. Lilla äußerte einen deutlichen Wunsch: "Frieden zu schaffen und zu halten ist eine Aufgabe für uns alle, vordringlich aber für unserer Politiker und Regierenden, egal ob in Brüssel, Berlin oder sonst wo auf dieser Welt. Man diskutiert über die Länge von Gurken, die Größe von Büroklammern und Verordnungen, die kein Mensch versteht, geschweige denn braucht."

Die Bergknappenkapelle spielte die berührende Melodie vom guten Kameraden. Es folgten drei Böllerschüssen zu Ehren der Toten. Mit der deutschen Nationalhymne endete die Gedenkfeier am Ehrenmal.

 
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