Alles sei perfekt verlaufen, berichteten die Kirwaleit, der Baum fiel sachgerecht im Wald von Markus Luber am Grottenhof, ein wahrer Riese mit 34 Metern Länge und 3,1 Festmetern. Am Bauhof hatten ihn die Organisatoren traditionsgerecht geschmückt und die drei Kränze geflochten. Dann zogen ihn die schweren französischen Kaltblüter der Firma Wölker aus Vilseck gemächlich durch die Innenstadt zum Luitpoldplatz, begleitet von der Stamm-Kirwamusik und allen 16 Kirwapaaren.
Dort war dann vorerst mal Schluss mit der Tradition, den vorschriftsmäßig wartete dort der schwere Autokran, der aus Sicherheitsgründen heuer das Aufstellen übernahm. In Minutenfrist hob sich der Riese, rutschte ins Baumloch und wurde von der Mannschaft um den Aufstellmeister Daniel Frischholz fachgerecht verkeilt. Natürlich legte auch der Baumspender mit Hand an. Per Feuerwehrdrehleiter kam der Hebe-Schlupf wieder weg, die traditionellen Tafeln wurden angenagelt, und dann stand das Kirwawahrzeichen.
Ohne Schwalben
Insgeheim freute sich so mancher Kirwabou wohl auch darüber, dass die schweißtreibenden drei Stunden Hebearbeit an den Schwalben heuer entfielen. Dem Durst tat das aber keinen Abbruch. Der Baum thront sicher und fest, wie es sich für Sulzbach gehört - schließlich sind unten an der Schnittfläche sechzehn Fuchsbeck-Bierstöpsel eingenagelt und das Brauerei-Emblem prangt auch noch am Stamm.
Sonntags, nach dem Kirwagottesdienst (erstmals sogar mit Tanz in der Christuskirche) und dem teils ausgedehnten Frühschoppen, nahte dann der Höhepunkt der diesjährigen Hitzeschlacht: Die Innenstadt hallte wider von fröhlichen Landlern und Drehern, die Boum holten ihre Moila aus den Wirtshäusern ein, begleitet von Bätz und Fassl, und dann drehte sich alles im Tanz um den mächtigen Kirwabaum zu den Klängen der Birgländer Musikanten.
Rebecca Fischer und Thomas Häckl
Gegen 16.12 Uhr machte der Wecker den Anstrengungen ein Ende, Thomas Häckl und Rebecca Fischer standen als diesjähriges Oberkirwapaar fest. Im Jubel der Paare, Organisatoren und Gäste nahmen sie ihre Insignien entgegen und starteten in eine ausgedehnte, immer noch heiße Kirwanacht mit jeder Menge Musik und Gaudi. Heute geht die Woizkirwa ab 15 Uhr mit vollem Kirwabetrieb und mit dem Austanzen der Alten um 20 Uhr zu Ende.
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