Zunächst einmal zog sich das ganze Verfahren wie der berühmte Pizzakäse, aber letztlich konnte die Stadt dann doch das aufgelassene BayWa-Gelände an der Bahnhofstraße von der Deutschen Bahn übernehmen. Während der Wartezeit bis zur Vollzugsmeldung häuften sich dann die Wünsche der Rathausfraktionen für eine künftige Park & Ride-Anlage östlich des Bahnhofs. Flankiert wurden die Eingaben zudem von Forderungen für die neuen Planungen des ÖPNV.
So kristallisierte sich ein kleiner Wunschkatalog heraus, mit dem sich schließlich das Büro Lubrich/Bedritzki beschäftigen durfte. Entstehen sollen auf der Anlage Autoparkplätze, abschließbare Fahrradboxen, ein Buswendeplatz, Stellplätze für drei Reisebusse , Haltestellen für insgesamt sieben Busse des öffentlichen Nahverkehrs, Flächen für Räder, Pedelecs und E-Bikes sowie eventuell ein Parkdeck. Da aber die vorhandene Fläche von etwa 7000 m2 nicht ausreichend groß ist, um alle Wünsche zu verwirklichen, war eine umfangreiche Variantenuntersuchung notwendig. Im Bauausschuss ging Planer Lothar Bedritzki auf die verschiedenen Details ein. In seiner ersten Variante wird unter anderem ein Parkhaus ausgewiesen, das aber wegen einzuhaltender Mindestbreiten eher ineffizient umgesetzt werden könnte. Markant sind wie bei allen anderen Vorschlägen auch der Buswendeplatz, drei Busparkplätze sowie barrierefrei Bushaltestellen in der Bahnhofstraße (eigentlich Teil eines anderen Planungsauftrags, aber im Kontext zu betrachten) , E-Bike-Ladestation, Fahrradabstellplätze und Fahrradboxen.
Vier Ausführungen
In der Variante 2 fehlt das etwa 95 Autos fassende Parkdeck, dafür gibt es insgesamt fast 100 Pkw-Plätze ebenerdig. In einer Modifikation der Ausführungen 1 und 2 wird eine Bushaltestelle beim Wendeplatz neu eingerichtet. Nach Angaben des Planungsbüros würde in Variante 3 zusätzlich die bestehende Einfahrt in Nähe des Bahnhofes genutzt, um das Ein- und Ausfahren in verschiedenen Bereichen möglich zu machen. Bei Variante 4 würde sich am bestehenden westlichen Bereich nichts verändern, östlich entstünden gut 100 Parkplätze oder ein Parkhaus und im Mittelteil würde ein Wegerecht der DB verlegt, was wiederum Auswirkungen auf den Busverkehr hätte und Platz für Räder, Ladestation und Fahrradboxen schaffen würde.
1,2 Millionen Euro
Wie im Bauausschuss weiter bekanntgegeben, würde die Ausführung mit Parkdeck nach ersten Schätzungen rund 1,2 Millionen Euro kosten, alle anderen Varianten bewegten sich zwischen 625 000 und 670 000 Euro. "Wir können die Baukosten für die einzelnen Varianten in diesem Planungsstadium nur sehr grob beziffern. Insbesondere haben die noch ausstehenden Baugrunduntersuchungen einen sehr großen Einfluss auf die Kostenentwicklung", so Lothar Bedritzki.
Nach verschiedenen Detailfragen aus dem Ratsgremium kristallisierten sich Nummer 2 und 4 als Favoriten heraus. Nach Empfehlung von Bürgermeister Michael Göth sollen diese Varianten näher unter die Lupe genommen werden, um Feinheiten und Modifikationen abzustimmen. Insbesondere will man auch alle möglichen Förderquellen anzapfen, die für einen klimafreundlichen Fahrradverkehr sprudeln.
Wir können die Baukosten für die einzelnen Varianten in diesem Planungsstadium nur sehr grob beziffern.
Einig waren sich die verschiedenen Diskussionsredner am Ende auch über die Maßgabe, mit der Gestaltung den ÖPNV zu verbessern, attraktiver zu machen und mit der Bahn abzustimmen. Außerdem müssten Verbesserungen für Radfahrer einhergehen, was sich in einer zukunftsfähigen Mobilität auswirken solle. Für den Rathauschef bedeute dies auch einen weiteren Schritt in Richtung "umweltfreundliche Stadt".
Dazu passend warnte Umweltschutzbeauftragter Peter Zahn eindringlich davor, die vorhandene Böschung zu roden, da es sich um einen über Jahre entwickelten Bestand handle, der auch Wohnhäuser abschirme. Ähnliches gelte auch für die Großbäume an der Straße, die eventuell Haltestellen zum Opfer fallen würden. Sollten zwei Fichten vor dem Bahnhof weichen müssen, sei für Ersatz durch einen großen Laubbaum zu sorgen.
Park- und Stellflächen im Vergleich
- Variante 1
a) Pkw-Parkplätze 122; b) Unterstellplätze für Räder 18; c) verschließbare Fahrradboxen 10; d) Stellplätze für Krafträder (überdacht) 10; e) Buswendeplatz 1; f)Parkplätze für Reisebusse 3. - Variante 2
a) 86; b) 18; c) 10; d) 10; e) 1; f) 3. - Variante 3
a) 91; b) 18; c) 20; d) 10; e) 1; f) 3 - Variante 4
a) 105; b) 18 bis 36; c) 10 bis 20; d) 10 bis 15; e) 1; f) 3
















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