Sulzbach-Rosenberg
26.04.2021 - 15:15 Uhr

Unterhaltsame Stunden um die Kulturgüter Buch und Bier

Wenn der Gast nicht zum Wirt kommen darf, dann muss der Wirt eben zum Gast kommen. Und solange er dazu den Weg übers Internet wählt, darf er auch in Corona-Zeiten noch einige Freunde mitbringen.

Per Live-Stream vom Wirtshaus ins Wohnzimmer: Bräu Christian Sperber im Bier-Gespräch mit "Überraschungsgast" Andreas Royer. Bild: Michael Sperber
Per Live-Stream vom Wirtshaus ins Wohnzimmer: Bräu Christian Sperber im Bier-Gespräch mit "Überraschungsgast" Andreas Royer.

Kamera und Ton gecheckt, und schon konnte es am Freitagabend losgehen mit dem "Tag des Buches und Bieres" als Livestream mit Einspielungen aus dem Gasthaus Sperber. Sich im Angesicht des zu verkostenden Sechser-Biertragerls nicht die Frage des sicheren Nachhausekommens stellen zu müssen, hatte durchaus Vorzüge. Diese wurden spätestens bewusst, als Dieter Radl, erster Gast von Mitgastgeber und Buchhändler Ralf Volkert, in bewährter Mundart über den kurzen Weg ins Wirtshaus und die lange Odyssee zurück sinnierte.

Aber auch ein Ende als Rauschkugel auf dem heimischen Sofa war nicht das Ziel des Abends. Bräu Christian Sperber lag mehr daran, die genussreichen Facetten im Zusammenspiel von Hopfen, Malz, Hefe, Gerste und Weizen in den Vordergrund zu rücken. Denn Bier kann eben doch mehr als nur den Durst löschen.

Daran hatte auch Überraschungsgast Andreas „Hobbo“ Royer keinen Zweifel, einzig das zur Verkostung gereichte, vergleichsweise kleine Degustationsglas war nicht so ganz nach seinem Geschmack. Und natürlich tröpfelte die weitgehend verlassene Wirtsstube dicke Wermutstropfen in Helles, Weizen, Zoigl und Co.

Während rund 150 Gäste den Zoom-Bildschirm bevölkerten, blieb es vor Ort bei der verordneten Ein- und Zweisamkeit. Aber weder Sepp Lösch, der fürs „Hohe Lied auf das Wirtshaus und das bayerische Bier“ Rosenberger Wirtshaus-Originale zum Leben erweckte, noch Märchen-Königin Tanja Weiß, die keineswegs um „Es war einmal...“ für erwachsene Bierfans verlegen war, ließen sich dadurch den Spaß am Auftritt verderben.

Als Solist problemlos bestehen konnte auch Musiker Georg „Schorsch“ Leugner-Gradl. Von Biermösl Blosn- a cappella bis zum unverzichtbaren Prosit auf der „Sperber-Flaschen-Orgel“ hatte er alles im Repertoire, was einen Abend im Wirtshaus über Reden, Trinken und Essen hinaus bereichert.

Nach zwei geselligen Stunden wussten die Gäste nicht nur allerhand über die Geheimnisse des Bierbrauens, das legendäre Rosenberger „Mörderpils“, sondern auch über die Ansichten des texanischen Völkerkundlers und Bayern-Forschers Richard W. B. McCormack, dessen Werk Moderator Royer immer wieder ins Spiel brachte. Der Erlös aus dem Verkauf der Tragerln zu Ehren der Kulturgüter Buch und Bier wird übrigens von Buchhändler Volkert verdoppelt und kommt dem Sozialpsychiatrischen Dienst der Diakonie Sulzbach-Rosenberg und der offenen Sozialarbeit der Caritas Sulzbach-Rosenberg zugute.

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Sulzbach-Rosenberg07.02.2021
Ein Prosit auf Buch und Bier: Bräu Christian Sperber und "Überraschungsgast" Andreas Royer (von links). Bildschirmfoto: aks
Ein Prosit auf Buch und Bier: Bräu Christian Sperber und "Überraschungsgast" Andreas Royer (von links).
 
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