Sulzbach-Rosenberg
27.04.2025 - 16:21 Uhr

Vortrag in Sulzbach-Rosenberg: Erinnerungskultur und NS-Vergangenheit

Ein Gemälde des Roma Karl Stojka. Stojka wurde mit elf oder zwölf Jahren ins KZ deportiert und überlebte zum Glück die Torturen durch mehrere KZs. Als Erwachsener begann er, seine „Erlebnisse“ zu malen. Bild: Stadtarchiv Sulzbach-Rosenberg
Ein Gemälde des Roma Karl Stojka. Stojka wurde mit elf oder zwölf Jahren ins KZ deportiert und überlebte zum Glück die Torturen durch mehrere KZs. Als Erwachsener begann er, seine „Erlebnisse“ zu malen.

Das Stadtarchiv von Sulzbach-Rosenberg lädt am Mittwoch, 30. April, zu einem besonderen Vortrag in die Buchhandlung Volkert zu einem besonderen Vortrag ein: Unter dem Titel „Verdammt lang her – Entnazifizierung und Erinnerungskultur in Bayern. Der Umgang mit der NS-Vergangenheit von 1945 bis heute“ beleuchtet der Historiker und Archivar Benedikt Martin Ertl zentrale Fragen der historischen Aufarbeitung in Bayern.

Anlass ist laut Presseinformation des Stadtarchivs das 80. Jubiläum des Kriegsendes in Sulzbach-Rosenberg am 22. April 1945. Die Veranstaltung widmet sich der Frage, wie trotz wachsender zeitlicher Distanz die Erinnerung an die NS-Zeit lebendig gehalten werden kann – gerade jetzt, wo die Ära der Zeitzeugen zu Ende geht. Benedikt Martin Ertl, Experte für das nationalsozialistische Lagersystem in Bayern, gibt Einblicke in die Geschichte der Zwangsarbeit in der Region und erläutert die Arbeit mit Spruchkammerakten, die als wichtige Quellen für die Erforschung der Entnazifizierung dienen.

Im Anschluss stellt Stadtarchivar Jörg Fischer zwei praktische Beispiele aus Sulzbach-Rosenberg vor. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Überlieferung der Zentralen Mitgliederkartei der NSDAP, die im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde aufbewahrt wird und neue Möglichkeiten für die eigene historische Recherche eröffnet.

Die Veranstaltung beginnt nach Angaben des Stadtarchivs um 18.30 Uhr in der Buchhandlung Volkert, Rosenberger Straße 12, in Sulzbach-Rosenberg. Alle Interessierten sind eingeladen, sich über die lokale und bayerische Erinnerungskultur zu informieren und Anregungen für eigene Nachforschungen zu erhalten.

 
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