Vortragsthema Photovoltaik sorgt für Besucherandrang im Capitol in Sulzbach-Rosenberg

Sulzbach-Rosenberg
12.05.2023 - 17:55 Uhr

Erneuerbare Energien finden nicht erst seit Ukraine-Krieg und Inflation ein wachsendes Interesse. Das registriert auch die Sulzbach-Rosenberger Umweltschutzinitiative bei einer Veranstaltung in Sachen Solarenergie.

Mit einem Augenzwinkern ließ Unternehmer Hardy Barth (Mitte) die beiden Solarbefürworter Heinz-Ulrich Schmid von der Umweltschutzinitiative (links) und Hans Jürgen-Frey vom Solarenergie-Förderverein Amberg-Sulzbach (rechts) fühlen, ob schon Strom aus dem Wechselrichter kommt.

Heinz-Ulrich Schmidt und die Sulzbach-Rosenberger Umweltschutzinitiative hatten im Rahmen der Klimaschutzwoche des Landkreises Amberg-Sulzbach zu einem Vortrag über Photovoltaik eingeladen. Steigende Strompreise hatten das Thema in den Fokus gerückt. Das Capitol war dabei ausgezeichnet besucht.

Hauptredner Hardy Barth zeigte sich überrascht über die vielen Besucher und gab zu, über dieses Thema auch schon vor nur 15 Leuten gesprochen zu haben. Er blickt auf 22 Jahre Erfahrung im Handlungsfeld Photovoltaik zurück und besitzt ein Unternehmen in Schwend mit 85 Mitarbeitern.

Mit einer Grafik des Fraunhofer-Instituts zeigte Barth, dass die Gestehungskosten für Energie mit Photovoltaik-Systemen im unteren Drittel im Vergleich zu herkömmlichen Techniken liegen. Anhand einer Beispielsrechnung machte er deutlich, dass sich die Investition in eine 10-kWp-Anlage rechne und innerhalb einer knapp kalkulierten Laufzeit von 20 Jahren Erlöse produziert würden. Der Gewinn sei sicher abhängig vom Strompreis, der Einspeisevergütung sowie dem Eigenverbrauch. Dieser könne aber mit einer Speicherlösung mit intelligenter Steuerung zugunsten des Betreibers optimiert werden.

In diesem Zusammenhang monierte er den Ausverkauf des deutschen Knowhows und sagte: "In der Speichertechnologie sind uns die Chinesen um fünf Jahre voraus." Dem Einwand, dass es ja auch in Deutschland noch Hersteller von Solarmodulen gebe, hielt Barth entgegen, dass aber nicht klar sei, ob die gesamte Wertschöpfung in Deutschland liege.

Seit dem Ukraine-Krieg sei die Nachfrage nach Notstromboxen gestiegen. Barth erklärte, dass bei einem Blackout die Elektronik das System eines Hauses in den Inselbetrieb schalte. Er finde, dass dieses System etwas überbewertet werde. "Sinnvoller ist der Ohmpilot, ein Solarthermiesystem, das überschüssige Energie in Warmwasser verwandelt." Barth zeigte auf, dass es mit intelligenter Steuerung wesentlich günstiger sei, mit dem überschüssigen Strom Warmwasser zu generieren, als ihn in das Netz einzuspeisen. Die Nachfrage nach Solaranlagen sei ungebrochen, so dass seine Firma einen Auftragsstopp einführen musste. Wegen Überlastung und Personalmangel sei die derzeitige Nachfrage nicht mehr zu bewältigen.

An dieser Stelle sprach Joachim Bender das Thema Balkonkraftwerke an. Hier müsse nur der Netzbetreiber informiert werden, erklärte Hans Jürgen-Frey vom Solarenergie-Förderverein Amberg-Sulzbach. Es sei keine Genehmigung erforderlich. Lediglich der Zähler werde ausgewechselt, was in der Regel kostenlos erfolge. Frey wies jedoch auch darauf hin, dass es für überschüssigen, ins Netz eingespeisten Strom keine Vergütung gibt.

Auch das Thema Balkonkraftwerke in Mietshäusern kam auf den Tisch. Verschiedene Lösungsvarianten seien vorhanden, vom Gesetzgeber aber noch nicht verifiziert. Von diesem Zustand zeigte sich Hardy Barth "genervt".

Sein Rat war, sich vor dem Kauf einer Solaranlage kompetent beraten zu lassen, etwa durch das Zentrum für erneuerbare Energien in Ensdorf oder den Solarenergie-Förderverein Deutschland. Angebote aus dem Internet, auch wenn sie verlockend seien, sollten lieber nicht beachtet werden. Die Punkte Gewährleistung, Wartung und Reparatur von Solaranlagen sprächen für regionale Anbieter.

 
 

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