Weniger Straftaten in Sulzbach-Rosenberg: Polizei setzt aber weiter auf Mithilfe der Bürger

Sulzbach-Rosenberg
11.05.2023 - 16:53 Uhr
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Die Sicherheitslage in Sulzbach-Rosenberg wird von der Polizei als positiv eingestuft. Dennoch gibt es bei den Kriminalitätsdelikten gewisse Schwerpunkte, die immer wieder die gesamte Inspektion fordern.

Wohnungseinbrüche, oder gar eine ganze Serie davon, würden bei der Bevölkerung für maximale Unruhe sorgen, weiß naturgemäß Erster Polizeihauptkommissar Michael Kernebeck als Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg. Für seinen Schutzbereich gab es mit Rückblick auf 2022 vier solcher Fälle, die allerdings noch bei der Staatsanwaltschaft liegen und erst in die Statistik für 2023 aufgenommen werden. Hellhörig bleiben die Beamten bei diesen Taten allemal, gehen in sensiblen Bereichen verstärkt auf Streife und setzten zudem auf Prävention und Aufklärung. Deutlich machte dies Kernebeck zusammen mit seinem Stellvertreter Hauptkommissar Achim Kuchenbecker bei einem Besuch im Rathaus, bei dem sie die Zahlen für 2022 Bürgermeister Michael Göth und Ordnungsamtsleiterin Rosalia Wendl vorstellten.

„Wir bewegen uns in etwa auf dem Niveau der Vorjahre mit 3504 (2021: 3411) Polizeieinsätzen und 832 (966) Straftaten – auf das Stadtgebiet entfallen hier 645, auf das Umland mit weiteren acht Gemeinden 187. Pro 1000 Einwohner kommen wir bei uns auf 22,4 – für Bayern werden 46,9 und die Oberpfalz 42,6 Fälle verzeichnet. Allgemein ist die Kriminalitätsentwicklung für Sulzbach-Rosenberg und das Umland rückläufig“, sah der Inspektionsleiter auch der Arbeit seiner Mannschaft geschuldet.

Aufklärung besser als in Bayern

Die Aufklärungsquote sei zwar mit 75,4 Prozent gegenüber 79,6 Prozent 2021 leicht gesunken, brauche den Vergleich mit dem Freistaat (67,7) und dem Regierungsbezirk (74,2) aber nicht zu scheuen. Drei von vier Straftaten könne die Dienststelle im Schloss also klären. Kernebeck verdeutlichte dabei auch die Wichtigkeit der Mithilfe durch die Bevölkerung: „Hier verspüren wir schon eine deutlich steigende Sensibilisierung in den letzten Jahren.“

Viel Arbeit bescherten den Beamten 145 Gewaltdelikte, 139 Diebstähle, 31 Sexualstraftaten und 75 Betrügereien. Wie beim Pressetermin zu erfahren war, würde es oft im häuslichen Bereich oder Bekanntenkreis zu Körperverletzungen kommen, bei denen die Täter meist schnell zu ermitteln seien. Bei einer „Straftat gegen das Leben“ ging es um einen erweiterten Suizid im westlichen Landkreis, was mehr als tragisch sei, aber bei der Polizei auch in die Statistik einfließe.

Diebstähle bleiben Dauerbrenner

„Bei den Diebstählen liegt der Schwerpunkt beim Ladendiebstahl mit 44 Fällen, gestohlene Fahrräder verzeichnete die Inspektion im Stadtgebiet 17, was bei etwa 20 000 Einwohnern nichts Außergewöhnliches ist. Wir ermitteln aber auch bei jedem Fahrraddiebstahl konsequent“, versicherte Michael Kernebeck.

Beim Blick auf die Wohnungseinbrüche nennen die Polizisten „offiziell“ für 2022 vier Fälle im Stadtgebiet mit teils gravierenden Schäden, die aber staatsanwaltlich noch nicht abgeschlossen seien. Bei einem dieser Delikte erbeutete der Täter in der St.-Georg-Straße 40 000 Euro Bargeld und eine hochwertige Uhr. Grund genug auch für die Bürgerschaft, stets sehr wachsam zu bleiben und verdächtige Wahrnehmungen sofort zu melden.

Prävention und Hilfe

Ein weiterer Hinweis der Beamten galt auch den vielfältigen Betrügereien per Internet oder Telefon. Hier gebe es unter anderem den sogenannten „Enkeltrick“, auf den immer wieder Senioren hereinfallen. Hierzu biete auch die Polizei umfangreiches Aufklärungsmaterial und -entsprechende Veranstaltungen an. Bei der Rauschgiftkriminalität verwies der Dienststellenleiter auf insgesamt 47 Delikte (Anteil an der Gesamtkriminalität 7,3 Prozent). Dabei handelte es sich überwiegend um den Besitz von Cannabis-Produkten, aber in mehreren Fällen auch um den Handel mit Betäubungsmitteln. Unter die Rubrik „Sonstige Straftaten“ seien auch die ausufernd wild angebrachten OWSG-Graffitis gefallen, deren Verursachern man aber das Handwerk legen konnte.

Hauptkommissar Achim Kuchenbecker richte seinen Blick als PI-Vize bei den „Besonderen Einsatzlagen“ vor allem auf die großen Ereignisse, wie Frühlings-, Altstadt- und Annabergfest, die alle annähernd störungsfrei verlaufen seien. Das gleiche gelte für die obligatorischen Kundgebungen und Demonstrationen im Stadtgebiet - auch hier brauchte die Polizei nicht großartig einzugreifen. Kuchenbecker dankte in diesem Zusammenhang besonders auch der Sicherheitswacht, die einen hervorragenden Job mache. Interessenten könnten sich jederzeit dafür bei der Inspektion melden.

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Sulzbach-Rosenberg14.02.2023
Hintergrund:

Zahlen und Daten zur PI Sulzbach-Rosenberg

  • Zuständigkeit: Sulzbach-Rosenberg und die acht Gemeinden Birgland, Etzelwang, Gebenbach, Hahnbach, Illschwang, Neukirchen, Poppenricht, Weigendorf
  • Personalstärke Inspektion: 36 Soll, 34 Ist
  • Verantwortlich für: 37 212 Einwohner
  • Einsatzzahlen: 3504 (2022), 3411 (2021), 3419 (2020)
  • Straftaten im gesamten PI-Bereich 2022: 832, davon Stadt 645 und Umland 187
 
 

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