Gut drei Meter tief sollte es werden, das Loch für den Kirwabaum im Tal der Sieben Quellen in Breitenbrunn. Das Graben war am sonnendurchfluteten Freitag keine leichte Aufgabe. Unbestätigten Gerüchten nach schmiedete eine "befreundete" Kirwagemeinschaft Pläne, das mühsam ausgeschachtete Loch mit Mist aufzufüllen. Eine schwere Eisenplatte und ein darauf abgestellter Pkw sollen das wirksam verhindert haben.
Die Frische des Morgens nutzten die "Broinbrunner" am Samstag, um einen Baum zu schlagen. Schnell kletterte das Thermometer am Vormittag nach oben. Sowohl die Hitzegrade als auch die Höhe des Kirwa-Wahrzeichens wurden am frühen Nachmittag mit "mehr als 30" angegeben. Das Aufrichten des Baumes erleichterte ein Kran. Das Einschlagen der Sicherungspfähle war in der sengenden Sonne eine schweißtreibende Arbeit, die aber letztlich auf viele helfende Hände aufgeteilt wurde. Für die Studentin Maja, als Kirwa-Moidl in Breitenbrunn zum ersten Mal dabei, war das trotz der Hitze eine willkommene Abwechslung.
Am Abend hielt die Band Basement Power die Luft im Zelt am Wabern. Die drei weiblichen Stimmen der Band wurden zeitweise ergänzt vom intensiven Gesang von Mitgliedern der Kirwagemeinschaft. Liederwünsche erfüllten die Musiker immer spontan. Aber nur dann, wenn auch fleißig mitgesungen wurde.
Am Sonntagnachmittag verließen die Kirwamoila den Platz und versteckten sich. Die Kirwaboum dehnten den Zeitbegriff etwas, bis sie mit Kirwabätz und reichlich flüssiger Verpflegung losmarschierten. In Breitenbrunn müssen die Kirwamoila in drei definierten Bereichen gesucht werden, und sie sind da sehr erfinderisch, was das Verstecken angeht. Wer schaut schon in den Kofferraum eines Autos?
Den musikalischen Part übernahm Ben Paule zusammen mit einem Bekannten. Naturtalent Ben ist 16 Jahre alt und spielt, was da kommt, seien es Kirwan oder Hochzeiten. Für den Schüler ist es ein Hobby, auch wenn die Zuschauer in ihm einen Vollprofi-Musiker vermuten.
Mittlerweile scharten sich am Kirwaplatz die Besucher, denn der vormittags noch regnerische Himmel hatte aufgeklart. Wecker und die Insignien für das Oberkirwapaar hingen am Baum. Dass Zeit ein sehr dehnbarer Begriff sein kann, wurde in der nachfolgenden Stunde deutlich. Der Wecker wollte nicht läuten. Sogar die Organisatoren wurden langsam unruhig. Tapfer tanzten die Kirwa-Paare, reichten den Blumenstrauß weiter, und ließen immer wieder mit rauen Stimmen die Frage über den Platz schallen: "Wer hout Kirwa?" Irgendwann besann sich der Wecker dann doch seiner Hauptaufgabe, läutete und machte damit Amelie Högner und Jonathan Neumüller zum Oberkirwapaar. Die Freude war groß und derart überschäumend, dass unter den Luftsprüngen der Kirwagemeinschaft eine Bühnenplatte brach. Die Kirwapaare nahmen es zur Kenntnis, marschierten mit Musik in die Bar zur "8. Quelle" und waren lange nicht mehr zu sehen. Die „6 lustigen 5“ bestimmten mit traditioneller und moderner Blasmusik am Abend das Geschehen auf der Bühne im Zelt.



























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