Die römischen Legionen waren lange vor Christus ein militärischer Großverband mit überlegener Ausrüstung. Zur Herstellung von Waffen und Rüstungen war die Schmiedekunst entscheidend. Einen Einblick in diese ausgefeilten Techniken gibt jetzt die Ausstellung „Eisen für die Legion – Römische Schmiedekunst“ ab Sonntag, 6. Juni, im Museum in Theuern. Sie besteht im Wesentlichen aus drei Teilen. Im ersten wird die Bewaffnung der römischen Legionen vorgestellt. Diese bildeten einst die Machtbasis des Römisches Reiches. Hier gibt es viel auszuprobieren. Die Besucher können die Ausrüstung eines Legionärs anlegen und so in den Alltag der Soldaten eintauchen. Darüber hinaus kann man mit Holzschwertern und Schilden aus Weidengeflecht das Kampftraining der Legionäre an einem Holzpfahl nachvollziehen. Wer sich für die Details römischer Rüstung interessiert, erfährt anhand von Modellen von der Vernietung römischer Kettenhemden oder vom erstaunlichen Aufbau römischer Schuppenpanzer.
Der zweite Teil der Ausstellung ist der faszinierenden, römischen Schmiedekunst gewidmet. In fünf Stationen wird Schritt für Schritt die Herstellung einer Dolchklinge erklärt, von der Gewinnung der Holzkohle und dem Rösten des Eisenerzes bis zum Damaszieren des Stahls. Die Fertigung einer 500 Gramm schweren Klinge erforderte rund 120 Kilo Holzkohle. Wie sehr die enorme Eisenproduktion der Römer die Umwelt beeinträchtigt hat, und dass diese sogar Spuren im arktischen Eisen hinterlassen hat, ist ebenso ein Thema. Natürlich gibt es hier etwas zum Ausprobieren. An einer Station wird für den Besucher der Unterschied zwischen gehärtetem Stahl und ungehärtetem weichem Eisen sehr spürbar vermittelt.
Der dritte Abschnitt präsentiert eine vollständige Legion als aufwändiges Diorama: 5400 Figuren in rund 200 verschiedenen Posen führen die ganze Macht des Römischen Imperiums vor Augen. Eine solche Einheit war als dritte italienische Legion auch in Regensburg stationiert. Ein Legionär dieser Leg-III- Italica begegnet dem Besucher als lebensgroße Illustration auf Augenhöhe. Die Darstellungen von römischen Soldaten stammen von Graham Summer, einem sehr bekannten Spezialisten für römische Militärbekleidung. Die Repliken für die Schmiedekunstausstellung wurden von Jürgen Graßler gefertigt, der auch als „Schorsch, der Schmied" bekannt ist.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Die Sonder-Ausstellung „Eisen für die Legion – Römische Schmiedekunst“ beginnt am Sonntag, 6. Juni, im Kulturmuseum in Theuern. Sie dauert bis 26. September. Wegen der Corona-Pandemie gibt es zunächst keine Eröffnungsveranstaltung. Diese soll erst Ende Juni stattfinden. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 9 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertage 10 bis 17 Uhr. Eintrittspreise: Erwachsene 2 Euro, Studenten/Schwerbehinderte 1,50 Euro, Schüler (Ausweis) 1 Euro. Führungen nach vorheriger Anmeldung: 30 Euro.
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